Ein Buch wie ein Mosaik

Walter Eglin Neues über den Baselbieter Künstler  

Walter Eglin (1895–1966) ist einer der bekanntesten Künstler der Region. Das Kollegienhaus der Universität Basel hat er mit dem grössten Mosaik der Schweiz versehen und in der Dreifaltigkeitskirche in Worms hat er das grösste Natursteinmosaik Deutschlands geschaffen. In den letzten Jahren war der Künstler immer wieder in den Medien, weil verschiedene seiner Kunstwerke wiederentdeckt, gerettet – oder zerstört, verdeckt – wurden. Und in Känerkinden, wo er seine Kindheit verbracht hat, ist ihm sogar ein eigenes Museum gewidmet, das letzten Monat sein 30-jähriges Bestehen feierte.

Trotzdem ist noch nicht alles über Walter Eglin gesagt worden. Der Baselbieter Autor Thomas Schweizer hat neue Erkenntnisse und Aspekte zusammengetragen und präsentiert sie nun in Buchform. Der Titel «Mosaik eine Künstlerlebens» bezieht sich auch auf das Buch selbst: Wie einzelne Mosaiksteine stehen die verschiedenen Abschnitte nebeneinander und ergeben, als Gesamtheit betrachtet, ein neues Bild des Menschen, seiner Eigenheiten, seiner Kunst und seiner Bedeutung. «Das Unsichtbare sichtbar machen», von diesem Eglin-Zitat hat sich Thomas Schweizer beim Schreiben leiten lassen – ein Anspruch, den das Buch auf vielfältige Weise einlöst.

Als Lesebuch nähert es sich Walter Eglin beispielsweise über ein Interview mit dessen Sohn Toni Eglin oder mit einer Sammlung von Zitaten über den Baselbieter Künstler. Neue Interpretationen, vor allem ein Text über das Mosaik «Der Italiener», aber auch kunsthistorische Einordnungen offerieren einen Zugang zu Eglins Werk, ebenso wie Anekdoten, Begebenheiten, Fakten und Biografisches. So ist zu erfahren, dass auch der Basler Galerist Ernst Beyeler von Walter Eglins Kunst angetan war. Besonders interessant ist ein Kapitel über Eglins Aufenthalt in Israel 1960/1961 und seinen Einfluss auf die dortige Mosaik-Kunst. Das Buch wirft auch einen Blick auf die anderen Kunstsparten, mit denen sich Eglin beschäftigte, wie Sgraffito, Holzschnitt oder Monotypie.

Als Quellen und Inspiration haben Thomas Schweizer unter anderem neu aufgetauchte Werke, unveröffentlichte Briefe, vor allem aber die Gespräche mit Toni Eglin gedient. Mit einer kurzen Novelle in der Mitte des Buches steuert der Literat auch einen eigenen künstlerischen Beitrag bei – als weiteren Stein im Gesamtbild.

Das Buch ist im Verlag Mis Buech, Schaub Medien AG, Sissach, erschienen.

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