Ein Hochgenuss aus dem Baselbiet

Sissach An den 10. Baselbieter Genusswochen werden die Kirschen in den Vordergrund gerückt  

Schulstunde mit den beiden Experten Lukas Kilcher und Michael Kumli.

Schulstunde mit den beiden Experten Lukas Kilcher und Michael Kumli.

Eine Sissacher Schulklasse half beim Pflanzen eines Kirschbaumes – jetzt braucht der junge Baum genügend Wasser.Fotos: B. Eglin

Eine Sissacher Schulklasse half beim Pflanzen eines Kirschbaumes – jetzt braucht der junge Baum genügend Wasser.Fotos: B. Eglin

Vom 1. bis 30. September 2022 finden die zehnten Baselbieter Genusswochen statt. Das Hauptthema sind dieses Jahr die Baselbieter Kirschen. An der Medieninformation erklärten Lukas Kilcher, Leiter des Ebenrain, und Michael Kumli (Präsident IG Baselbieter Genusswoche und Geschäftsführer Baselland Tourismus) einer Sissacher Schulkasse die Geschichte und die grosse Bedeutung der Kirschen für das Baselbiet.

Baselland ist einer der Hauptproduzenten für Schweizer Kirschen. Von den im letzten Jahr produzierten 2600 Tonnen stammen 1000 aus dem Baselbiet. Das Klima in unserer Gegend und die Böden sind für den Anbau der beliebten Frucht sehr gut geeignet. Auch bei den Verarbeitungskirschen spielt unser Kanton mit etwa der Hälfte eine wichtige Rolle. Bei den Brennkirschen ist der Anteil etwa 30 Prozent. Früher war die Baselbieter Landschaft «graglet voll» mit Kirschenhochstämmern und sie stellten ein wichtiges touristisches Merkmal dar. Während der Blütezeit kamen Besucher aus dem In- und Ausland und machten ausgedehnte «Bluestfahrten».

Heute besteht ein grosser Teil der 111 Hektaren aus Kleinstammkulturen. Diese sind im Frühling und Sommer in engmaschige Netze eingepackt, um sie vor dem eingewanderten Schädling Kirschessigfliege (KEF) oder zu starkem Regen zu schützen. Zu viel Nässe lässt die zarten Früchte aufplatzen.

Klimawandel

Der Klimawandel wirkt sich auch auf die Kirschen aus. Durch die höheren Temperaturen breiten sich neue Schädlinge aus und die Bäume müssen vermehrt bewässert werden. Wenn es zu früh im Jahr warm wird, treiben die Bäume aus. Die zarten Knospen ertragen einen späteren Kälteeinbruch nicht und sterben ab. In Liestal wird ein Kirschbaum seit 1894 beobachtet. In den letzten Jahren blühte er zwei Wochen früher als noch vor 100 Jahren!

Berühmte Baselbieter

Die beiden Sorten Schauenburger und Basler Adler haben ihre Wiege im Baselbiet. Aber ein grosser Teil unserer heutigen Kirschbäume hat den Ursprung in Tschechien.

Damit die schönen Kirschenblüten auch in Zukunft einen Teil unseres Landschaftsbildes ausmachen können, werden der Konsum und der Anbau gefördert. Neben den Genusswochen mit dem Kirschenthema will man auch die junge Generation einbeziehen. Die Schüler pflanzten im Schlosspark zwei Kirschbäume. Diese werden sie regelmässig besuchen und deren Entwicklung von der Blüte bis zur Ernte mitverfolgen. Auch das Geniessen, die Verarbeitung und der Verkauf von Kirschen am Genussmarkt gehört zum Themenumfang. Damit im Spätsommer auch die Restaurants vorbereitet sind, braucht es Köche. Nachwuchstalente arbeiten bereits neue Rezepte aus. Im Sommer wird eine Auswahl getroffen und im September heisst es dann: Kirschen in allen Varianten geniessen.

Weitere Fotos und Filme:

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