Im Zeichen der Solidarität

Liestal Letzte Woche fand in Binningen die Mitgliederversammlung des Roten Kreuzes Baselland statt  

Der Vorstand des Roten Kreuzes Baselland mit Zentralpräsidentin Barbara Schmid-Federer (2.v.r.). Foto: Michael Herrmann
Der Vorstand des Roten Kreuzes Baselland mit Zentralpräsidentin Barbara Schmid-Federer (2.v.r.). Foto: Michael Herrmann

Für Esther Freivogel war es die erste öffentliche Veranstaltung nach Ihrer Wahl zur Präsidentin im Jahre 2021. Sie durfte zudem als Gast die neu gewählte Präsidentin des schweizerischen Roten Kreuzes, Barbara Schmid-Federer begrüssen, die sogleich ein Lob an das Rote Kreuz Baselland weitergeben konnte. Sie machte auf die Aktion von zweimal Weihnachten aufmerksam, wo der Kanton Baselland ganze 14 Tonnen Geschenke sammeln konnte und Menschen ein zweites Mal glücklich machte.

Ereignisreiches Betriebsjahr 2021

Das Betriebsjahr 2021 schloss mit einem leichten Defizit von 161 674 Franken ab, hauptsächlich begründet durch weniger Einnahmen bei den Bundesgeldern. Die Jahresrechnung wurde von den Mitgliedern einstimmig genehmigt. Trotz dieses schwierigen Jahres mit der Corona-Pandemie und vielen Einschränkungen, konnte das Rote Kreuz Baselland aber auch auf eindrückliche Zahlen verweisen. «Über 40 000 Stunden Freiwilligenarbeit wurde geleistet», führte Geschäftsleiterin Anja Nicole Seiwert aus. Das Rote Kreuz Baselland trägt sich finanziell zu mehr als zwei Drittel selbst. Mitgliederbeiträge und Spenden kommen ausschliesslich für bedürftige Menschen in Baselland zugute.

Im Fokus des Roten Kreuzes stehen weiterhin die sieben Grundsätze, die man auch in diesem Jahr umsetzen möchte und die im Mittelpunkt stehen. Mit dem Ukraine-Krieg und der damit verbundenen Nahrungsmittelkrise, wird es zu einem grossen Flüchtlingsstrom und Hunger kommen. Da ist die Solidarität unter Menschen am wichtigsten. Für alle Freiwilligen und Mitarbeitenden des Roten Kreuzes sprach Esther Freivogel auch ihren besonderen Dank aus.

Der Abend wurde mit einer Darbietung der Humorberaterin Gabriela Imhof und einem Apero beschlossen, die nicht nur zum Lachen einlud, sondern auch zum Nachdenken.

 

Interview mit Esther Freivogel

 

Wie haben Sie persönlich die letzten zwei Jahre erlebt?

Es war eine sehr anspruchsvolle, intensive Zeit für das SRK. Die beiden vergangenen Jahre waren geprägt von der Corona-Krise. Die Pandemie hat unseren Alltag geprägt. Immer wieder ändernde Massnahmen vom BAG hielten uns auf Trab. Schutzkonzepte mussten erarbeitet werden. Die Herausforderungen für Alle, Mitarbeitende, Kundinnen und Kunden, Kursteilnehmende waren gross.

Homeoffice war plötzlich ein Thema. Wie auch die digitalen Lernmöglichkeiten auszuloten und sich damit vertraut zu machen.

Zu schaffen machten aber auch die Corona-bedingten Absenzen und der Fachkräftemangel vor allem in der Ergotherapie.

Was hat sich verändert, seit Sie als Präsidentin tätig sind?

Grundsätzlich läuft der SRK-Alltag wie bis anhin. Der Vorstand ist mit den zwei neuen Mitgliedern, Linard Candreia und Heinz Wiedmer zu einem homogenen Team gewachsen, kritische Fragen werden diskutiert, Lösungen werden gesucht und auch gefunden. Die neue Strategie 2022-2026 des SRK Baselland wurde erarbeitet und liegt nun zur Verabschiedung durch den Rotkreuzrat vor.

Die Ausbildungen beim Roten Kreuz werden vorwiegend von Frauen absolviert. Wie mobilisieren Sie die Männer?

Keine gezielten Massnahmen, da wir vor allem in Frauen-spezifischen Berufen ausbilden, sind die Kursteilnehmenden hauptsächlich weiblich. Wir beobachten jedoch, dass sich vermehrt Männer für den Einstieg in den Pflegeberuf interessieren, was wir sehr begrüssen. In unserem Jahresbericht lassen wir in einem Interview einen Absolventen zu Wort kommen, der den Kurs als Pflegehelfender SRK gerne besucht hat.

Eine Gesellschaft ohne Rotes Kreuz wäre fast nicht mehr möglich, da Sie ja so vielfältige und wichtige Aufgaben täglich wahrnehmen. Wie geht man als Präsidentin und Organisation mit dieser grossen Verantwortung um?

Unser Engagement für das SRK ist eine Herzensangelegenheit, die mit grosser Verantwortung verbunden ist. Diese teilen wir uns im Vorstandskollegium. Eine wesentliche Rolle spielt auch das eingespielte SRK-Team mit der Geschäftsleiterin Anja Nicole Seiwert. Das SRK Baselland ist gut organisiert und aufgestellt, geniesst hohes Ansehen in der Bevölkerung. Die angebotenen Dienstleistungen werden sehr geschätzt. Für weitere Anfragen sind wir jederzeit gerne bereit.

Was sind die grössten Herausforderungen für das Rote Kreuz Baselland in nächster Zeit?

Verschiedene Herausforderungen warten auf uns, wie unter anderem die Aufgaben aus den Versorgungsregionen, die weitere Digitalisierung, die Platznot. Aber auch die Flüchtlingsströme sind ein grosses Thema, denn es gilt, allen gerecht zu werden. Ebenfalls wollen wir unser breites Angebot der Bevölkerung mit all den uns zur Verfügung stehenden Mittel weiter bekanntmachen.

Auch möchten wir uns den Jugendlichen widmen, um auch sie für den Freiwilligenbereich im SRK zu gewinnen.

 

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