Jubiläumsrennen mit ausländischer Beteiligung
Zunzgen Der beliebte Radrennklassiker wurde zum 20. Mal ausgetragen
Der Grand Prix Oberbaselbiet mit Cycling-Kultstatus ist seit 2005 eine Erfolgsgeschichte und hat sich fest im nationalen Radrennkalender mit immer wieder grosser ausländischer Beteiligung etabliert. Der bei vielen Sportlerinnen und Sportlern beliebte Eintages-Klassiker ist seit vielen Jahren ein wichtiger Bestandteil ihrer Saisonplanung.
Wer mit dem Radrennsport etwas auf sich hat, markiert in seinem Rennkalender das Datum im August jeweils dunkelrot. Spezielle Events haben ihren Ursprung vielfach in speziellen Begebenheiten und beim Grand Prix Oberbaselbiet ist dies nicht anders. Es waren insbesondere die Förderung des Frauenradrennsports und des Nachwuchses, welche sich der organisierende Verein VC Diegtertal mit Nachdruck auf seine Fahne geschrieben hat. OK-Präsident und Organisationschef Andreas Wild hat seit Beginn vor 20 Jahren die Geschicke des Klassikers zusammen mit seinen OK-Mitgliedern entschieden geprägt. Bei ihm liefen immer alle Fäden zusammen.
Immer mehr Klassiker verschwinden
Der Basler Wild schaut mit Genugtuung auf 20 Jahre regionalen Radsport zurück: «Das Konzept, insbesondere der Mix mit der Kategorie Frauen-Elite und dem Nachwuchs, hat sich in all den Jahren sehr bewährt.» Viele ehemalige und jetzige professionelle Radsportler und Radsportlerinnen mit bekannten Namen wie Emma Pooley, Marlen Reusser, Nicole Cook, Silvan Dillier, Marc Hirschi und Mauro Schmid waren vor dem Volg-Laden am Start und nutzten den Klassiker als Sprungbrett zu höheren professionellen Zielen. Die Herausforderungen in der Organisation und Durchführung des Klassikers werden für das OK-Team von Andreas Wild nicht kleiner. Im Gegenteil. «Es wird jedes Jahr im Bereich Logistik, Sponsorensuche, Rekrutierung von Sicherheitspersonal immer aufwendiger und schwieriger», so der OK-Präsident. Eine Entwicklung, die ebenfalls auf nationaler Ebene zu beobachten ist. Dies hat zur Folge, dass die regionalen Eintages-Klassiker wie die Wartenberg-Rundfahrt sukzessive aus dem Rennkalender verschwunden sind.
Grosse ausländische Beteiligung
Speziell am Grand Prix-Klassiker Oberbaselbiet als Rundstrecke ist die topografisch herausfordernde Streckenführung mit ihrer Länge von 6,85 Kilometern auf kupierten Strassen mit ihren winkligen Kurven, die von den Fahrerinnen und Fahrern technisch, taktisch und tempomässig immer alles abverlangt. So auch am letzten Sonntag. Bei heisser Witterung erwies sich das Dreieck Mühleholde in Tenniken mit seiner langgezogenen, anspruchsvollen Steigung zum Bergpreis auf einer Höhe von 473 Metern und seiner rasanten Abfahrt wieder mal als entscheidender Faktor, welcher über Sieg oder Niederlage entschied. Auch für diese Ausgabe des Eintages-Klassikers hatte sich bei insgesamt 164 Sportlerinnen und Sportlern viele hochkarätige ausländische Fahrerinnen und Fahrer angemeldet. Ebenso waren bei der Kategorie Anfänger auf Einladung von Swiss Cycling vier Rennsportler der Sportgruppe Abu Dhabi Cycling Club aus den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie in der Kategorie Frauen Elite viele Fahrerinnen aus dem CCI WCC Team am Start, das dem Klassiker seinen internationalen Charakter vermittelte. Dazu Fahrerinnen aus Japan, Deutschland, den Niederlanden, Italien oder Tschechien.
Ein würdiger Abschluss
Vor dem Start der Frauen Elite wurde Jael Linda Plattner vom VC Gelterkinden für ihren Schweizer Meistertitel der Anfängerinnen 2024 durch Andreas Wild mit einem Geschenk geehrt. Im Rennen der Frauen Elite setzte sich im Sprint Jasmin Liechti vor Alessandra Keller und Lea Huber durch. «Diese anspruchsvolle Strecke liegt mir sehr, auch wenn die Hitze einem zusetzen konnte», sagte Liechti zu ihrem Sieg. Die feierlichen Siegerehrungen waren ein würdiger Abschluss eines im Jubiläumsjahr wieder hochstehenden Klassikers, welcher sich in den 20 Jahren seiner Durchführung im nationalen Radrennsport einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet hat.
Die Ranglisten sind zu finden unter:
www.mso.swiss/events