Keine der 86 Baselbieter Gemeinden kann mithalten

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Ueli Waldner wie Franz Stohler sagen unisono, dass keine andere der 86 Baselbieter Gemeinden über eine solch lange Zeit eine so detaillierte Chronik besitze wie Ziefen. Das erfüllt die beiden Autoren mit einem gewissen Stolz, haben sie doch für ihre Heimatgemeinde zusammen fünf Jahrzehnte Freiwilligenarbeit in hohem Masse geleistet. Es hat sich zweifelsohne gelohnt, sind doch durch die Chroniken viele Ereignisse gesichert und sie geraten nicht in Vergessenheit. Sie haben es in jeder Hinsicht verdient, dass man sie nicht nur in den Bücherschrank stellt...
In der Chronik «70-89» etwa ist zu lesen, dass es bis anfangs der 1970er-Jahre gedauert hat, bis der erste vollamtliche Gemeindeverwalter seine Tätigkeit aufnahm. Oder etwa, dass 1976 die Filiale der Uhrenfabrik Oris endgültig geschlossen wurde und zwei Jahre später die erste Lehrtochter auf der Gemeindeverwaltung ihre Ausbildung begonnen hatte. Ohne Chronik wäre sicher auch vergessen, dass 1980 die erste Sigristin eingesetzt wurde und 1982 erstmals eine Frau Jagdpächterin war. Stohler hat in diesem Werk auch die zahlreichen Erfolge des Turnvereins erwähnt; unter anderem die Verleihung des ersten Baselbieter Sportpreises am 11. Dezember 1986 im Haus des Gewerbes in Liestal Es wäre eine Unterlassungssünde gewesen, würden nicht auch die Nünichlingler erwähnt.
Eine wahre Fundgrube
Das «Dorfläbe 4417» ist für Historiker, wie in den beiden andern Chroniken auch, eine wahre Fundgrube. Eine «Gewaltige» in jeder Hinsicht. In den nunmehr fünfzig Jahren Dorfchronik, die zur Verfügung stehen, ist zudem ein Grobabriss der Chronik von Ziefen ab 1126 bis Ende der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Bemerkenswert ist in diesem Teil zu erfahren, dass 1899 in Ziefen der erste Telefonapparat registriert wurde oder der erste Besitzer eines Autos im Jahre 1906 Dr. Baumgartner geheissen hat.
Waldners wie Stohlers Dorfchroniken sind Meisterwerke. Sie dokumentieren, dass ihre Liebe zum Dorf echt ist. Beide können für sich in Anspruch nehmen, letztlich etwas Unverzichtbares, auch für die Bevölkerung und kommende Generationen, geleistet zu haben. Und, noch eines haben sie gemeinsam. Sie sind Mitglied bei der Vereinigung Basellandschaftlicher Sportjournalisten und waren lange Jahre als Nicht-Berufs-Sportjournalisten tätig. In ihrer Freizeit, gegen bescheidene Honorare, dafür auch dort mit Herzblut und Leidenschaft.