Motivieren zum weiteren Schaffen
Oltingen Verleihung der Kultur-, Sparten- und Förderpreise Baselland 2022
Vor der offiziellen Verleihung der Preise bestand die Gelegenheit, mittels eines kulturellen Rundgangs das gastgebende Dorf Oltingen kennen zu lernen. Der Start war im Pfarrgarten der reformierten Kirche St.Nikolaus, wo vor dem Spaziergang durch das Dorf für das leibliche Wohl mit Häppchen und Getränken reichhaltig gesorgt war. Den Schluss bildete die «Sagi», eine mit Wasserkraft angetriebene Mühle aus dem Jahr 1825, die noch immer in Betrieb ist. Der Rundgang gewährte einen Einblick ins Dorfleben, welches in Oltingen massgeblich durch die Vereine geprägt wird. In ihrer Ansprache zur Preisverleihung wies Regierungsrätin Monica Gschwind, Vorsteherin der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion, darauf hin, wie wichtig das Vereinsleben in einem stark ländlich geprägten Kanton wie das Baselbiet ist und verwies dabei auf das Dorf Oltingen als ein vorbildliches Beispiel. Sie vergass dabei nicht daran zu erinnern, wie schwierig es heute ist, Vereinsmitglieder zu finden, die sich engagieren möchten, auch im kulturellen Bereich. Und freute sich darüber, dass «trotz der zwei schwierigen Coronajahre das kulturelle Leben im Baselbiet nicht eingeschlafen, sondern erfolgreich weitergelaufen ist.»
Leistungen werden honoriert
Nach zweijährigem pandemiebedingtem Verzicht konnte die Preisverleihung dieses Jahr in der Mehrzweckhalle wieder im Rahmen einer grösseren Veranstaltung durchgeführt werden. Mit den jährlichen verliehenen Kultur-, Sparten- und Förderpreisen des Kantons Basel-Landschaft werden Leistungen im Bereich des zeitgenössischen Kunstschaffens sowie der Geisteswissenschaften honoriert und soll die Akteurinnen und Akteure zu weiterem Schaffen motivieren. Dieses Jahr zeichnet der Regierungsrat drei Kulturschaffende mit dem Spartenpreis von je 20000 Franken aus. Monica Gschwind sprach würdigend über die Preisträgerin und die beiden Preisträger, die dem Publikum in kurzen Filmsequenzen vorgestellt wurden, als drei Zeugen vom über die Region hinaus hochstehenden Kulturleben.
Unterschiedliche Dankesreden
Es sind dies der in Arlesheim aufgewachsene Künstler Reto Pulfer im Bereich Kunst, welcher in seinen grossformatigen Kunstwerken viele Richtungen vermischt. Er bedankte sich nach der Entgegennahme des Blumenstrausses mit einem lauten Freudenschrei und einem leisen «Danke.»
Im Bereich Theater, die in Bochum (Deutschland) arbeitende Schauspielerin Gina Haller, die wortreich über ein sehr ambivalentes Verhältnis zu ihrem «weissen» Geburtsort Arlesheim sprach, da sie sich immer «ungesehen» gefühlt hat. Sie dankte ihrer Familie und insbesondere ihrer kürzlich verstorbenen Mutter für die Unterstützung. Im Bereich Literatur der in Zürich lebende Buchautor und Journalist Max Küng aus Maisprach, der in seiner unterhaltsamen pointenreichen Dankesrede über eine nostalgische Radtour im Baselbiet mit einem Fahrrad aus Titan sprach, das er sich zum fünfzigsten Geburtstag geschenkt hatte – «Mit dem Preisgeld, von dem ich damals noch nicht wissen konnte und pünktlich zur Midlife-Crisis.»
Nach den obligaten Laudationen versammelten sich am Schluss der Veranstaltung, die musikalisch durch Michael Zisman und den letztjährigen Gewinner in der Sparte Musik, Simon Dettwiler, umrahmt wurde, die Preisträgerinnen und Preisträger aus den Pandemiejahren 2020 und 2021 zusammen mit der diesjährigen Preisgewinnerin und den Preisgewinnern für ein Gruppenbild mit Politprominenz und Mitgliedern vom Kulturrat.