Pro und Kontra zum Naturpark Baselbiet

Liestal Forum Kontrovers im Hotel Guggenheim  

Moderatorin Seraina Degen mit den Podiumsgästen Andreas Itin, Thomi Jourdan und Stefan Müller-Altermatt (v. l.). Foto: P. Aenishänslin

Am Dienstag, 5. November, fand abends im Kulturhotel Guggenheim in Liestal eine kontradiktorische Diskussion zum Thema Naturpark Baselbiet statt. Die Begrüssung und Einleitung übernahm Nationalrätin Florence Brenzikofer, Präsidentin Erlebnisraum Tafeljura und Trägerverein Naturpark Baselbiet. Sie erinnerte daran, dass jetzt 56 Gemeinden im mittleren und oberen Baselbiet aufgerufen sind, über eine mögliche Beteiligung an diesem geplanten neuen Naturpark zu entscheiden.

Dann durfte Johannes Sutter, Gemeindepräsident von Arboldswil und Vizepräsident des Trägervereins des Naturparks Baselbiet, nochmals die wichtigsten Eckpunkte des Projekts in Erinnerung rufen. Es sei für den Start des Naturparks Baselbiet mindestens ein zusammenhängendes Gebiet von 100 Quadratkilometer notwendig. Die Finanzierung würde gemäss folgendem Schlüssel erfolgen: 20 Prozent Gemeinden, 20 Prozent Kanton Baselland, zehn Prozent Naturpark selbst, macht total 50 Prozent, wozu nochmals 50 Prozent des Bundes kommen würden. Der Park funktioniere ausschliesslich über Naturparkprojekte, nicht über Zwangsmassnahmen. Wichtigster Grundsatz sei jener der Freiwilligkeit. Sutter ist sich bewusst, dass es aus Kreisen der Landwirtschaft Vorbehalte gegen diesen geplanten Naturpark gibt. Er betonte deshalb, dass die Teilnahme an Projekten für jeden Landwirt freiwillig sei. Wer als Landwirt nicht mitmache, merke auch nichts vom Park, weil es keinerlei Einschränkungen gäbe. Im Trägerverein des Naturparks, der über alle Projekte entscheidet, haben die teilnehmenden Gemeinden die Mehrheit und damit das Sagen.

Dann gab Moderatorin Seraina Degen dem Landwirt Andreas Itin das Wort, der begründete, weshalb er den neuen Naturpark Baselbiet ablehnt, obwohl er selbst in einem sehr erfolgreichen Projekt dabei ist, dem Obstgarten Farnsberg, der zum Ziel hat, Landwirtschaft und Biodiversität gleichzeitig zu fördern. Er fürchtet, dass es im Gefolge des Naturparks zu neuen Auflagen für die Landwirte kommen werde, welche sie in ihrer Tätigkeit einschränken und behindern. Diesen Befürchtungen hielt Stefan Müller-Altermatt entgegen, dass die bestehenden 17 Pärke zu keinen Einschränkungen für die Landwirte geführt hätten, und ihnen im Gegenteil eine bessere Vermarktung ihrer Produkte ermöglicht worden sei.

Auch Regierungsrat Thomi Jourdan versuchte die Bedenken von Andreas Itin zu zerstreuen. Dann ging er darauf ein, was aus seiner Sicht der neue Naturpark Baselbiet bringen könnte: Das Oberbaselbiet würde aufgewertet, würde in seiner Identität gestärkt und via Projekte des Naturparks könnten Vorhaben realisiert werden, die nicht nur die wunderbare Natur und Kultur dieser Gegend für Besucher und Touristen zugänglicher und bekannter machen, sondern auch neue Wachstumsimpulse auslösen.

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