Sein letzter Streich
«E Stange Bier» Der abtretende Tourismus-Direktor setzt sich für die Wirte ein

Neun Jahre leitete Tobias Eggimann Baselland Tourismus und entwickelte die Organisation in dieser Zeit zu neuen Höhenflügen. Gasttaxen und Gästekarten, ein Tourismusmagazin und zehn Panoramakarten sind nur ein paar Spuren, die dauerhaft mit seiner Amtszeit verbunden sind. Als Vorstandsmitglied von Baselland Tourismus bleibt er der Organisation weiterhin erhalten.
Sein letzter Streich war «E Stange Geld für mini Beiz». Damit wollte er die Bevölkerung aufrufen, ihre Beiz mit einer Spende zu unterstützen. Die Beiträge pro Lokal sind nicht riesig. Sie zeigen aber eine grosse Solidarität und die Verbundenheit der Gäste mit ihren Wirten. Für 100 Franken bekam man einen Gutschein für seine Lieblingsbeiz. Diesen kann man dort seit der grossen Beizen-Wiedereröffnung vom letzten Montag gegen ein beliebiges Getränk eintauschen. So zeigten sich Private, denen das Wasser nicht bis zum Hals steht, dass sie gerade in diesen schwierigen Zeiten solidarisch sind.
Über 400000 Franken
Vom 19.März bis zum 3.Mai kamen so 402900 Franken zusammen. Jeder Baselbieter Gastrobetrieb stand auf der Liste und freute sich über jeden Franken. Die Initianten übernahmen sämtliche Kommunikations- und Administrationskosten, sodass alles Geld ohne Abzug an die einzelnen Betriebe überwiesen wer-den kann. Wenn man den hohen Betrag durch die Anzahl der 318 teilnehmenden Betriebe teilt, erscheint der Betrag als gering. Ziel der Aktion konnte aber nicht eine generelle Beizenrettung sein. Solidarität, Vertrauen und Motivation waren wichtiger. 63 Betriebe erhielten über 2000 Franken, 129 mehr als 1000. Das sind ansehnliche Beträge. Und sie werden sich vervielfachen, sobald die Gutscheine eingelöst werden. Denn selten kehrt jemand allein ein und löscht nur seinen Durst.
Riesenerfolg
Eggimann spricht von einem «Riesenerfolg, den er sich nie erträumt hätte». Diese letzte Kampagne für Baselland Tourismus machte ihm viel Spass und er ist offensichtlich sehr zufrieden mit einem solchen Abgang von Baselland Tourismus. «E supergfreuti Sach», sagte er dazu. Das Resultat zeigt, dass die Leute an der Gastronomie interessiert sind und dass es ihnen nicht egal ist, wie si sich entwickelt. «Man nimmt die Schliessungen nicht einfach hin, sondern ist bereit, etwas zu bezahlen. Die Kundenbeziehungen werden dadurch stärker. Die Gastronomen merken sich das, um ihre Gäste weiterhin glücklich zu machen. Es ist eine schöne Sache in dieser schwierigen Zeit.»
Die Aktion wurde über Nacht nach Absprache mit Gastro Baselland realisiert. Eggimann: «Für mich war es ein schöner Abschluss, weil alles funktionierte. Ich dank meinem Team, da alles mit viel Mehrarbeit verbunden war. Ich wünsche allen von Herzen einen guten Start.»
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