So geht Feierabend

Bennwil Das Regio Blasorchester 50 plus bescherte allen ein wunderbares musikalisches Erlebnis  

In der Kategorie Frauen Elite siegte Jasmin Liechti vor Allessandra Keller (l.) und Lea Huber. Ganz rechts OK-Präsident Andreas Wild.

In der Kategorie Frauen Elite siegte Jasmin Liechti vor Allessandra Keller (l.) und Lea Huber. Ganz rechts OK-Präsident Andreas Wild.

Diesen Marsch hat das Publikum mitgepfiffen. Fotos: U. Fluri

Diesen Marsch hat das Publikum mitgepfiffen. Fotos: U. Fluri

Hanspeter Misteli eröffnet den Colonel Bogey March an der Trommel.

Hanspeter Misteli eröffnet den Colonel Bogey March an der Trommel.

Der anspruchsvolle Anstieg zum Bergpreis im Dreieck Mühleholde  setzte den Rennfahrern ziemlich zu.Fotos: S. van Riemsdijk

Der anspruchsvolle Anstieg zum Bergpreis im Dreieck Mühleholde setzte den Rennfahrern ziemlich zu.Fotos: S. van Riemsdijk

Während landauf, landab in der Ferienzeit über das Sommerloch und punkto Unterhaltung über die Langeweile gehadert wird, war am vergangenen 16. Juli in Bennwil so richtig was los. Da hat nämlich das Regio Blasorchester 50 plus zu seinem traditionellen Feierabend-Konzert eingeladen und das beschauliche Dorf zwischen Waldenburger- und Diegtertal temporär in ein «Woodstock der Blasmusik» verwandelt.

Bämbel, wie der Ortsname im Volksmund heisst, war sozusagen Hotspot akustischer Genüsse mit bekömmlicher Musik für Daheimgebliebene. Und die hatten – rund 400 an der Zahl – zusammen mit dem Orchester total den Plausch. Denn das Programm, bestehend aus einem Repertoire von Märschen, Polkas, Walzern, Evergreens und Oldies erlaubte es oftmals, die dargebotenen Kompositionen singend, summend und pfeifend zu begleiten. Das war denn auch die Basis für die tolle Stimmung auf dem gerammelt vollen Schulhausplatz – Feierabendstimmung eben. Die etwas quälenden Wermutstropfen waren indes die gelegentlichen Tropfen vom Himmel. «Hält das Wetter oder hält es nicht?» Diese Frage zog sich wie ein roter Faden durch das rund 90-minütige Konzert. Und tatsächlich gab’s zeitweise einen leichten «Sprutz», was dann die Musizierenden dazu zwang, ihre Instrumente jeweils kurzzeitig unter dem Vordach vor der Nässe zu schützen. Und nicht nur das. Diese Unterbrüche «kratzten» an der Konzentration der Aktiven, was gelegentlich in einzelnen Registern die Perfektion etwas vermissen liess. Das tat der musikalischen Qualität des Konzerts aber keinen Abbruch. Umso mehr waren sodann die Künste des gut aufgelegten musikalischen Leiters Sepp Fink gefragt, der seine 62-köpfige Truppe taktvoll mit ruhigem und bestimmtem Dirigat durch alle Passagen führte.

Der Adrenalin-Kick

Die alle im Seniorenalter stehenden Musikantinnen und Musikanten stehen für pure Energie, mitreissende Stimmung und eine Extraportion Show. Ihr Erfolgsrezept? Legendäre Hits quer durch die Blasmusik-Literatur, dargeboten und gebündelt als Repertoire mit grosser Spielfreude. Wer dieses Regio Blasorchester erlebt, merkt schnell: Diese erfahrenen Oldies treffen den «Wohlfühl-Nerv» des Publikums und wissen genau, was den Leuten gefällt. Das beginnt jeweils bereits beim Ansager. Was da der einheimische Peter Günthert als Gastgeber, Tätschmeister und Klarinettist in Personalunion geleistet hat, war grosse Klasse und zeigt, wie wichtig an einem Konzert auch die Nebenrollen sind. In den Hauptrollen standen indes naturgemäss die einzelnen Register und Solisten. So spielten sich etwa die Klarinettisten mit ihrem so gefühlvoll vorgetragenen «Riverboat-Blues» genauso in die Herzen des Publikums wie René Hertner, Kurt Mundschin und Peter Günthert, die als Posaunen-, Trompeten- und Klarinetten-Solisten dem Klassiker «Hello Mary Lou»gekonnt ihre Würze gaben. Im Weiteren wurde mit dem Film-Marsch «Colonel Bogey» ein Evergreen zur Aufführung gebracht, der vom begeisterten Publikum mit vielen Emotionen aufgenommen wurde. Das begann bereits mit dem Trommelwirbel von Schlagzeuger Hanspeter Misteli und entsprechendem Adrenalin-Kick und fand seine Fortsetzung im kollektiven Mitpfeifen dieser Melodie aus dem Film «Die Brücke am Kwai».

Nachdem zum Abschluss des letztjährigen Feierabend-Konzerts in Lupsingen dem Publikum der obligate Baselbieter Marsch vorenthalten wurde – mit entsprechender Häme und böser Kritik auch seitens des ObZ-Berichterstatters – hat Dirigent Sepp Fink diese Scharte nun in Bämbel ausgewetzt und sich mit witzigem Kommentar mit allen wieder «versöhnt». Auch solche Dinge machen einen schönen Feierabend aus!

Dieser Bericht hätte letzte Woche erscheinen sollen und wird nun mit Verspätung nachgereicht (Anm. d. Red.).

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