Teststrecke: grüner Asphalt

Rünenberg Kantone testen neuen Belag mit Beimischung von Pflanzenkohle

Für die Teststrecke in Rünenberg braucht es 1000 Tonnen Asphalt, davon sind 20 Tonnen Pflanzenkohle. Foto: P. Aenishänslin
Für die Teststrecke in Rünenberg braucht es 1000 Tonnen Asphalt, davon sind 20 Tonnen Pflanzenkohle. Foto: P. Aenishänslin

Das Tiefbauamt des Kantons Baselland hat ein Pilotprojekt gestartet, das in Zusammenarbeit mit dem Tiefbauamt von Basel-Stadt erfolgt: Auf der Kantonsstrasse, die Rünenberg mit der Sommer-au verbindet (dem sogenannten «Eselsweg») wird im Rahmen der Belagserneuerung auf 990 Metern ein mit Pflanzenkohle versetzter Asphalt verwendet. Diese zertifizierte Pflanzenkohle wird von der IWB in Kleinhüningen hergestellt. Dann wird sie dem Asphalt beigemischt in einer Konzentration von zwei Prozent. Für die Teststrecke in Rünenberg braucht es 1000 Tonnen Asphalt, davon sind 20 Tonnen Pflanzenkohle. Am 19. September ist dieser grüne Asphalt von der Baufirma Tozzo AG als Zwischenschicht von sechs bis sieben Zentimetern Dicke auf der bisherigen Tragschicht aufgetragen worden. In einer Woche kommt es dann noch zum Auftrag der Deckschicht von drei bis vier Zentimetern.

Ferner wird noch ein weiterer Teil des Eselswegs, nämlich 1,1 Kilometer, mit herkömmlichem Asphalt, also ganz ohne Pflanzenkohle, neu asphaltiert. Während mindestens drei Jahren wird untersucht, wie sich die Teststrecke mit Beimischung von Pflanzenkohle und die übrige Strecke ohne dieses Novum je verhalten unter der normalen Belastung durch den Strassenverkehr.

Ob die Beimischung von Pflanzenkohle zur neuen Norm wird bei Asphaltierungsprojekten des Kantons, kann Philip Bürgisser vom Tiefbauamt Baselland noch nicht sagen. Zuerst muss sich die neue Asphaltmischung im Praxistest bewähren. Der Vorteil wäre, dass dadurch ein viel umwelt- und klimafreundlicherer, also grüner Asphalt zum Einsatz kommt, der auf der Rünenberger Teststrecke 33 Prozent mehr CO2 bindet als der herkömmliche Asphalt. Bei einer Tonne Asphalt mit zwei Prozent Pflanzenkohle wird dauerhaft ein Äquivalent von 60 Kilogramm CO2 gebunden.

Es verwundert deshalb nicht, dass das Pilotprojekt in Rünenberg schweizweit auf grosses Interesse stösst, wird hier doch zum ersten Mal die Beimischung von Pflanzenkohle zum Asphalt im Rahmen einer Totalsanierung einer Kantonsstrasse im grossen Massstab erprobt. Vielleicht ist das der Auftakt zu einer neuen Ära in der ganzen Schweiz, dass ein grüner Asphalt unter Beimischung von Pflanzenkohle zum Einsatz kommt.

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