Turnverband sucht Personal
Rünenberg Beim Baselbieter Turnverband lastet zu viel Arbeit auf wenigen Schultern

Souverän führte der in einem Jahr abtretende Verbandspräsident Martin Leber am letzten Samstag durch die Traktanden der 48. Delegiertenversammlung des Baselbieter Turnverbandes. Es war seine zweitletzte. Den Rücktritt kündigte er schon letztes Jahr an. Die Finanzen sind im Lot. Dem Verband machen Personalprobleme aber immer mehr zu schaffen.
Schon bei der Begrüssung der Delegierten und Gäste forderte Präsident Martin Leber die Anwesenden auf, in ihren Vereinen nach Nachwuchs zu suchen, der vakante und bestehende Aufgaben übernehmen kann. Gesucht sind Experten, Finanzverantwortliche und Präsidien. «Die Pandemie zeigt, wie wertvoll die sozialen Netze von Vereinen sind», sagte Leber.
In einer andächtigen Zeremonie ehrte Vorstandsmitglied Jacqueline von Rohr die im vergangenen Jahr Verstorbenen. Danach stellte Gastgeber und Gemeindepräsident Thomas Zumbrunn seine sonnen- und windreiche Gemeinde Rünenberg vor.
Alle Traktanden genehmigt
197 Personen von 73 Vereinen und Verbänden waren anwesend, davon 130 Stimmberechtigte. Arbeitslos waren an dieser Versammlung die Stimmenzähler. Der Vorstand brachte die sehr gut vorbereiteten Traktanden ausser bei einem Antrag einstimmig durch. Protokoll und Jahresberichte wurden mit der Einladung verschickt. «Nächstes Jahr schreibe ich nochmals einen Jahresbericht, dann darf das eine neue Person machen», erklärte Leber. «Es ist sicher gut, wenn wieder jemand anderes hier oben steht.»
Da die Kasse mit 327000 Franken gut gefüllt ist, wurde der Jahresbeitrag für die Aktiven und die Jugend rückwirkend auf den 1. Januar 2021 auf 4.75 und 2.50 Franken halbiert. Die Rechnung schliesst mit einem Gewinn von 47305.34 Franken ab.
Ständerätin Maya Graf lobte die Vereinsarbeit: «Weil wir schon in den Vereinen junge Leute haben, wissen wir von klein an, wie Demokratie funktioniert. Die Abläufe erfolgen gleich bis auf Bundesebene.» Sie lobte den sozialen Kitt unter den Vereinsmitgliedern und den wichtigen Austausch und das Zusammenkommen. «Die Vereine haben eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe.»
Mit der Statutenrevision will der Vorstand einfachere und schlankere Strukturen bilden, Aufgaben vereinheitlichen und klarer formulieren. Durch die Neuregelung des Stimmrechtes bekommt jeder Verein mindestens zwei Stimmen. Bei 68 Vereinen gibt es keine Änderung, 41 erhalten mehr Stimmen und neun verlieren eine.
Ein Änderungsantrag zur Traktandeneingabe wurde mit grossem Mehr gegen fünf Gegenstimmen abgelehnt.
Das Budget weist ein kleines Defizit von viereinhalb Tausend Franken auf, was beim gegenwärtigen Kassenstand gut verkraftbar ist.
Felix Mangold, Mitglied des Zentralvorstandes des STV (Schweizerischer Turnverband) ging auf die Turbulenzen im Verband und den Magglingen Bericht ein. Eine Zusammenfassung kann im Internet nach gelesen werden. Die Folgen sind ein Personalwechsel im Verband, eine nationale Meldestelle und Massnahmen, die zeigen, dass man einen Kulturwandel will. Der Verband sucht Leute für die GPK und Sponsoren auf nationaler Ebene. Mangold hofft, dass die 20 im nächsten Jahr vorgesehenen Turnfeste durchgeführt werden können.
Ehrungen
Für ihre sportlichen Leistungen wurden Elia Wyssen, Lavinia Bitterli, Anouk Dalcher, Lia Pichler und Anja Zbinden geehrt. Alexandra Mamie wurde für ihren Einsatz für das Turnen während 32 Jahren zum Ehrenmitglied ernannt.
Nach dem Singen des Turnerliedes war der offizielle Teil beendet und beim anschliessend Apéro wurde noch eifrig weiterdiskutiert und nach Lösungen gesucht!
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