Was damals und heute bewegt

Liestal Nach zehn Monaten ist die Dauerausstellung im DISTL wiedereröffnet worden 

Die Dauerausstellung ist komplett umgestaltet worden. Foto: zvg
Die Dauerausstellung ist komplett umgestaltet worden. Foto: zvg

Das Dichter- und Stadtmuseum Liestal (DISTL) ist fast nicht mehr wiederzuerkennen. Die altbekannten Exponate wie die Burgunderschale, Carl Spittelers Nobelpreismedaille oder die Porträts von Emma und Georg Herwegh werden jetzt in einer überraschend modernen und ästhetischen Umgebung gezeigt. Es macht Spass, all die interessanten Details über die Geschichte der Stadt und der mit Liestal verbundenen Literat/-innen wieder neu zu entdecken. Packt die Besucher/-innen bei einem bestimmten Thema der Wissensdurst, können sie diesen unkompliziert an Medienstationen stillen. Dazu gibt es neu einen Audiopfad zum Thema Feuer, gesprochen von der Liestaler Schauspielerin Regula Grauwiller, Exkurse zum Militär oder zur Kindheit in Liestal, neue Objekte, beispielsweise aus der Psychiatrie oder dem Gefängnis, ganze neue Abteilungen, etwa zur Wirtschaft oder zur Wiedervereinigung, und als Highlight das Quadriga-Mosaik aus der Römervilla Munzach.

Die Umgestaltung in Zusammenarbeit mit dem Büro Groenlandbasel hat zehn Monate gedauert. Es war eine intensive Zeit für Museumsleiter Stefan Hess und die wissenschaftliche Mitarbeiterin Rea Köppel, die unzählige Überstunden leisteten.

Geprägt von vielen Personen

An der Vernissage vom vergangenen Freitag wurde deutlich, welche Bedeutung das DISTL für Liestal hat und wie viele Menschen und Institutionen finanziell, ideell und personell mit dem Museum verwoben sind. Bürgerratspräsident Franz Kaufmann erinnerte an die früheren Museumsleiter und weitere Personen, die das DISTL im Lauf der Jahre geprägt haben.

Gedankt wurde unter anderem der Stadt, der Bürgergemeinde, der Museumsstiftung, dem Gönnerverein, der Museumskommission, der Zunft zum Stab, Privatpersonen. Trotzdem werden weiterhin Spender/-innen gesucht, denn noch ist nicht alles finanziert, etwa die Inklusionsmassnahmen für Menschen mit einer Hörbeeinträchtigung.

Ein Leuchtturm für die Kultur

«Wie soll man sich in einer Stadt wohlfühlen, die keine Kultur hat?», lautete die rhetorische Frage, die Stadtpräsident Daniel Spinnler stellte. Zur Kultur zählt er nicht nur Kunst, sondern auch Geschichte, Tradition, Brauchtum, Soziales, «unsere «Werte». Die Vermittlung dieser Konzepte gehöre zu den Kernaufgaben des DISTL. Zusammen mit dem Palazzo, dem Guggenheim und der Kulturscheune gehöre es zu vier kulturellen «Leuchttürmern», die städtisch gefördert würden. Es zeige, was die Gesellschaft bewege – damals und heute. Auch in Bezug auf die Sprache, beispielsweise mit Spittelers «Schweizer Standpunkt» oder mit Slam-Poetry-Veranstaltungen. Den Bogen von damals zu heute schlug auch der Rapper Black Tiger, der die Vernissagegäste mit seinen von Spitteler inspirierten Reimen begeisterte.

www.distl.ch

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