Weihnachtsessen in der Beiz

Liestal Gastro Baselland unterstützt Mitglieder  

Ein ganz besonderes Ambiente zum Einlösen der Gutscheine im Restaurant Farnsburg, Ormalingen. Foto: B. Eglin
Ein ganz besonderes Ambiente zum Einlösen der Gutscheine im Restaurant Farnsburg, Ormalingen. Foto: B. Eglin

Die Weihnachtsessen fallen dieses Jahr buchstäblich ins Wasser. Die Coronaregeln lassen Massenveranstaltungen nicht mehr zu. Die Firmen möchten nicht dafür verantwortlich sein, wenn ihr Personal krank wird und die Mitarbeitenden wollen sich dem Risiko nicht aussetzen. Und ein Sandwich oder eine Suppe mit einem warmen Getränk irgendwo im Freien lockt die Leute auch nicht in Massen an. Neue Ideen sind also gefragt, damit man den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern doch noch eine Weihnachtsfreude bereiten kann. Ein Geschenk vielleicht oder etwa doch ein Essen in kleinen Gruppen?

Baselbieter Gutscheine für Weihnachtsessen

«Der Wunsch, seinen Mitarbeitern die Gelegenheit für ein gutes Essen in einem Restaurant anstelle eines Teamessens zu ermöglichen, ist von vielen Firmen spürbar», sagt Gastro-Baselland-Co-Präsidentin Fabienne Ballmer. Zusammen mit Swissmechanic-Präsident Pascal Degen und dem Wirt Marcel Blättler wurde die Idee «Baselbieter Gastro-Gutscheine für Corona-Weihnachtsessen» entwickelt. Die Idee ist ganz simpel. Unternehmen, Verbände, Vereine oder wer auch immer möchte, bestellt bei Gastro Baselland Gutscheine im Wert von 25, 50 der 100 Franken. Diese werden anstelle des Weihnachtsessens an das Personal oder die Mitglieder verschenkt. Bei den Mitgliedsbetrieben von Gastro Baselland können die Gutscheine dann wie Bargeld eingelöst werden. Kommissionen werden weder den Käufern noch den Wirten abgezogen. Die Unkosten übernimmt der Verband.

Auf diese Art können die Arbeitgeber ihrem Personal die verdiente Wertschätzung entgegenbringen und die Baselbieter Gastronomen erhalten trotz Ausfall der Festessen wichtige Ersatzeinnahmen. Gastro Baselland betont, dass bei dieser Aktion nur Mitglieder berücksichtigt werden. «Das Engagement, welches der Verband und auch jedes Mitglied zur Förderung unseres Nachwuchses leisten, sowie der Einsatz für gute Rahmenbedingungen ist gross. Davon profitieren alle. So soll es denjenigen Betrieben, welche die Organisation mittragen, zugute kommen.» Wer noch auf den angefahrenen Zug aufspringen will, hat zu jeder Zeit Gelegenheit, Mitglied zu werden. Mitinitiant Pascal Degen kaufte für sein Personal bereits 50 Gutscheine. Seine Leute dürfen sich freuen.

Für Fabienne Ballmer ist es wesentlich, etwas zu tun, das ihre Mitglieder unterstützt. Die meisten erleben schwere Zeiten und kämpfen ums Überleben. Jetzt sind kreative Lösungen gefragt, um die Branche, die Arbeitsplätze und vor allem auch die Ausbildungsplätze zu erhalten. Der Verband gab den Anstoss und schaffte Rahmenbedingungen, welche für die Wirte nur Vorteile bringen. Jetzt müssen die Gastronomen den Ball aufnehmen und die Gutscheine akzeptieren. Schon bei der Bieridee im Sommer spürte man die enorme Solidarität durch die Gäste. Wenn die Kundschaft wieder so begeistert werden kann, fällt mehr als der berühmte Tropfen auf den heissen Stein in die leeren Kassen.

Die Gutscheinaktion ist bei den Baselbieter Gastronomen sehr willkommen. Wer Ideen hat und seinen Gästen etwas Besonderes bietet, wird dadurch seinen Umsatz sicher ein wenig aufpolieren können. Wer aber schon vor Corona auf der Kippe stand, dem werden auch staatliche Subventionen und die Gutscheine nicht über die schwierige Zeit hinweghelfen.

O-Ton-Stimmen aus der Gastronomie

Gabriela Mohler vom Jägerstübli in Ammel macht bei der Aktion sehr gerne mit: «Ich find das sehr guet, au dass d Gastronomie unterstützt wird. Das git sehr viel Uftrieb. GastroBL bin i sehr dankbar, was si bis jetz gmacht hei. Mir si sehr zfriede. S isch e schweri Zyt gsi und isch immer no. S wird vo allne Syte ghulfe und die Hilf schätze und bruche mir sehr.»

Auch bei Dino Mengisen vom Hirschen in Diegten können die Gutscheine eingelöst werden: «Ich finds e gueti Idee, bi aber au skeptisch. S isch e Hilf uf Kredit. Wenn me nume das het wirds schwierig. Es wird sich zeige, wer e Unternähmer isch.» Mengisen erwartet auch vom Kanton etwas. «Es wär mehr als fair, wenn der Staat jetz die gsunde Unternähme würd unterstütze. Denn trennt sich der Spreu vom Weize», sagt er.

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