Zu wenig Sonnenschein für die Landwirtschaft
Landi-GV Zwölf-Jahres-Regenrekord beeinträchtigte die Kirschenernte

An der 26. Ordentlichen Generalversammlung der Landi Reba AG in Lausen waren 161 der 470 Aktionäre und 93,6 Prozent der Aktienstimmen vertreten. Mit 90,4 Prozent hat die Fenaco die grösste prozentuale Beteiligung. Obwohl die Anwesenden nur eine kleine Minderheitsbeteiligung besitzen, sind sie mit der Führung des Unternehmens einverstanden. Sämtliche Traktanden wurden einstimmig und ohne Gegenstimme genehmigt.
Präsident Christian Banga dankte in seiner Begrüssungsrede für das grosse Interesse und die Unterstützung. Er ist zuversichtlich, dass die Landi auf dem richtigen Weg ist. Er hob die grosse Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Landwirtschaft mit ihren Höfen und Tieren hervor. Sie bedeuten Heimat und sind auch ein Ort, um sich zwischendurch zurückziehen zu können.
Beat Gisin, Vorsitzender der Geschäftsleitung, machte einen Rückblick auf die schwierigen Wetterverhältnisse im vergangenen Jahr. Seine Grafik aus Rünenberg zeigte im Juni überdurchschnittlich viele Sonnenstunden. In den anderen Monaten durfte man mit der Sonne einigermassen zufrieden sein. Einen grossen Strich durch die Rechnung und somit auch die Qualität machte der Regen. Mai und September brachten mehr als doppelt so viel Niederschlag wie im Vorjahr und sie lagen auch deutlich über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre.
Der Umsatz stieg in 25 Jahren von 30 in die Region von 100 Millionen und die Eigenkapitalquote verbesserte sich von 11,6 Prozent auf beachtliche 66,7 Prozent. Der Aktienwert erhöhte sich von 89 auf 753 Franken und der Personalbestand von 40 auf 142 Personen (davon neun Lernende).
Der Umsatz ist für die Landi nicht so relevant, da er stark vom schwankenden Ölpreis abhängt. Einen grossen Anteil hat das Steinobst mit 40 Millionen. Dieser Bereich stieg im Berichtsjahr 2024 um 60,1 Prozent. Das statutarische Jahresergebnis reduzierte sich um ein Drittel von 2,123 auf 1,426 Millionen. Der grösste Teil davon wird in die Reserven gebucht. Das Eigenkapital beträgt nun 20,826 Millionen.
Um der deutlich spürbaren Konkurrenz zu begegnen, will man in Gelterkinden am bisherigen Standort einen neuen Laden bauen, der den heutigen Anforderungen entspricht. Für die Bauzeit wird ein Provisorium gesucht. Weitere Landi-Läden hat es in Bubendorf, Aesch und Laufen. Für neue Standorte in der Region Pratteln/Muttenz ist man offen.
Diskussion um Frühsorten
Intensiv diskutiert wurde die Vermarktung der letztjährigen Kirschenernte. Durch die Nässe und zu lange Zwischenlagerung litt die Qualität. Man möchte künftig weniger Früh- und mittelfrühe Sorten vermarkten. Das ist aber vor allem für Bauern in höheren Lagen unannehmbar, da deren Kirschen später geerntet werden als solche in tieferen Lagen. Das Vorhaben wurde von Produzenten stark kritisiert und die Verantwortlichen müssen nun eine für alle passende Lösung suchen. Die Natur hält sich nicht an die Kalender der Abnehmer und Grossverteiler. Deshalb braucht es Flexibilität und Anpassungsfähigkeit auf allen Ebenen.