Amerika quo vadis?

Sissach Podiumsgespräch im Cheesmeyer  

Podiumsgespräch im Cheesmeyer Sissach mit Casper Selg, Alan Cassidy und Professor Ueli Maeder (l.).Foto: P. Aenishänslin

Vor voll besetztem Haus mit ungefähr 200 Gästen haben am Donnerstagabend, 29. Februar 2024, zwei ehemalige US-Korrespondenten unter der Leitung von Soziologe Ueli Mäder im Cheesmeyer in Sissach über die Lage in den USA diskutiert, rund neun Monate vor den nächsten Präsidentschaftswahlen anfangs November 2024. Es waren dies Caspar Selg, ehemals Echo der Zeit der SRG, und Alan Cassidy, ehemals TagesAnzeiger, jetzt NZZ am Sonntag, der in Sissach aufgewachsen ist.

Ueli Mäder begann mit der Frage, ob es möglich sei, die aktuelle Stimmungslage in den USA zu verstehen, wo sich die Republikaner und die Demokraten als zwei unversöhnliche Gegner bekriegen, und wahrscheinlich Ex-Präsident Donald Trump und Joe Biden, der aktuelle US-Präsident, im November als Kandidaten gegenüberstehen werden. Alan Cassidy hob in seiner Antwort auf diese Frage gleich hervor, dass in den USA momentan eine tiefgreifende Polarisierung herrsche, ja apokalyptische Grundgefühle, es gehe um alles bei der nächsten US-Präsidentschaftswahl.

Dabei sollte in einer Demokratie keine solche Stimmung vorhanden sein. Joe Biden wurde vor knapp vier Jahren als «langweiliger Präsident» gewählt, um wieder Ruhe ins Land zu bringen. Aber jetzt gibt es wieder viele Gruppen in den USA, die «Action» wollen. Caspar Selg wusste zu berichten, dass es in den USA manche Bevölkerungskreise gibt, die Angst haben, ihren Status zu verlieren, so minderverdienende Weisse, die vor grossen finanziellen Problemen und der Ungewissheit stehen, wird ihnen gekündigt, und verlieren sie damit ihre Krankenversicherung. Paradoxerweise wollen sehr viele Fabrikarbeiter, traditionell Demokraten, Trump wählen.

Dann gab es eine längere Diskussion darüber, ob Donald Trump für dieses höchste Amt in den USA überhaupt die notwendigen charakterlichen Eigenschaften mitbringe, angesichts all seiner Skandale, und ob Joe Biden noch über die notwendige Gesundheit verfüge, um

nochmals für vier Jahre anzutreten. Leider dürfte es kaum möglich sein, jetzt noch kurz vor der Wahl einen neuen demokratischen Kandidaten aufzubauen.

Am Schluss der spannenden Podiumsdebatte, die durch Fragen und Kommentare aus dem Publikum bereichert wurde, stellte Ueli Mäder den beiden Experten noch die Frage, wer im November wohl gewinnen werde.

Alan Cassidy äusserte sich am klarsten: Auf Grund der vorliegenden Umfragen erwartet er, dass Trump im November gewinnen wird. Dies dürfte auch für Europa weitreichende Folgen haben, das diesem Wahlspektakel in den USA weitgehend ohnmächtig zuschauen muss.

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