Ein Prachtstück wird gefeiert
Rünenberg Eine stolze Gemeinde feiert ihr neues Kultur- und Sportzentrum
Rünenberg Eine stolze Gemeinde feiert ihr neues Kultur- und Sportzentrum
Die Rünenberger Sopranistin Jeanne-Pascale Künzli eröffnete mit ihrem Duettpartner Mladen Cekic die Einweihungsfeier. Mit ihrem ersten Song «Time To Say Goodbye» verabschiedeten sie die alte Turnhalle. Sie im pinken Kleid im Bodennebel stehend, er in dunklen Tönen. Dann ertönten die schönsten Klänge durch den Neubau. Und zu Ehren der neunen Halle folgte «Rünenberg».
Gemeindepräsident Thomas Zumbrunn sucht noch einen Namen für die Halle. «Sport- und Kulturzentrum tönt doch besser als Mehrzweckhalle», meinte er. Sie wird sicher aus der Region Sport- und Kulturanlässe anziehen. Er dankte allen, die in irgendeiner Art zum Gelingen dieses Baus beigetragen haben. Eine Solewasser-Wärmepumpe und eine Photovoltaikanlage liefern Energie. «Trotzdem kann bauen nie nachhaltig sein», sagte er. «Man kann aber dazu beitragen.» Das Holz stammt aus den regionalen Wäldern. Es Holz wurde in einem Umkreis von 600 Metern bis elf Kilometern geerntet.
Schon bald wird in dieser Halle über eine Gemeindefusion mit Kilchberg und Zeglingen diskutiert. Die Zusammenarbeit ist jetzt schon sehr gut und man darf gespannt auf die Versammlung am 11. November vorausblicken.
Der Präsident zog vor zehn Jahren aus Muttenz ins Oberbaselbiet. Er kennt städtische und ländliche Gebiete und lobte die kantonale Vielfalt. Mit grosser Freude eröffnete er das neue Rünenberger Zentrum offiziell und das Publikum applaudierte. Marc Haller vom Berner Architekturbüro Haller Gut aus Bern erzählte von seinem ersten Besuch in Rünenberg, der Besichtigung der alten Halle und den Bauarbeiten. Revierförster Markus Lack informierte über den wunderbar nachwachsenden Stoff Holz. Fichten, Tannen und Eschen wurden geschlagen. Einheimisches Holz, kurze Wege und regionale Verarbeitung haben viele Vorteile. Holz kann mehrmals wiederverwendet werden. Je länger und je öfter es genutzt wird, desto grösser ist der Klimanutzen. «Rünenberg hat einen Ort geschaffen, der für Veranstaltungen lebt, nicht nur eine Halle, ein Symbol.»
Baukommissionspräsident Markus Vogt und sein Team wurde für ihre grosse Arbeit gedankt. Trotz feuchtem Wetter während der Bauzeit konnte der Terminplan eingehalten werden. Leider gibt es immer noch Wasserschäden, an deren Behebung gearbeitet wird. Er dankte dem Forstrevier für die Holzspende und der Gemeinde für den Beschluss des Kredits. Die Arbeit der Baukommission ist mit der Einweihung erledigt und Vogt überreichte dem Gemeinderat, der sich auf der Bühne besammelte, feierlich den Hallenschlüssel.
Jetzt stiegen fast alle Rünenberger Kinder auf die Bühne und sangen «Schritt für Schritt». Dann erzählten sie in lustigen Episoden, wie sie während den Bauarbeiten über das Baugerüst in die Schulzimmer klettern mussten, das WC auf 32 Grad heizen konnten und im Winter im obersten Stock froren. Auch Wasser war einmal dort, wo es nicht sein sollte. Schulleiter Manuel Dobler dankte seinen Schülern und Lehrpersonen, denn die Bauphase forderte von allen sehr viel Flexibilität.
Thomas Beugger, Leiter des kantonalen Sportamtes, gratulierte der Gemeinde zum grossartigen Bau, der modernen Sporthalle mit dem schönen Weitblick. «Dieser Bau ist ein paar unermüdlichen, leidenschaftlichen Personen mit Durchhaltewillen zu verdanken. Die Halle wird die Aktivitäten der Rünenberger steigern und das Gemeinschaftsgefühl stärken. Die Eröffnung ist ein Meilenstein für die Gemeinde.»
Die Baselbieter Regierung war mit Thomi Jourdan vertreten. Ihm kamen zum Neubau zwei Wortpaare in den Sinn: «Act local – think global.»
«Diese Halle ist ein Bekenntnis und Symbol für das Miteinander und Füreinander. Auch eine kleine Gemeinde kann gross handeln, z. B. mit der Initiative zur Unifinanzierung. Das zeigt, dass auch kleine Gemeinden eine Stimme haben.»
Gemeindepräsident Thomas Zumbrunn bedankte sich bei den Mitgliedern der Baukommission und dem Organisationskomitee für das Einweihungsfest. Mit dem Rünenberger Lied leitete er vom offiziellen zum festlichen Teil über.
Unterhaltung auf hohem Niveau
Das ausgezeichnete Unterhaltungsprogramm startete mit zwei Premieren. Es war die erste Show auf der neuen Bühne und alle Dorfvereine beteiligten sich. Zwei alte Tanten schwelgten in Erinnerungen, erzählten von der Einweihung der alten Turnhalle und sagten den Gemischten Chor mit musikalischer Begleitung an. Der Abriss wurde von den Burn-Out Ruggern lautstark symbolisiert. Im Bauarbeitertenü spielte der Musikverein den Aushub und die Jodler besangen den Tiefbau und die Maurerarbeiten. Der Turnverein hilft überall mit, wo es nötig ist. Mit 100 Aktiven und ebenso vielen Passiven ist er der grösste Verein. Sie zeigten eine imposante Show, verkleidet als Zimmerleute. Nach einer Pause folgten weitere Showacts und danach wurde an der Bar und mit Tanz zu Hausis Klängen weitergefeiert.
Es ist erstaunlich und bewundernswert, wie viele Leute ein kleines Oberbaselbieter Dorf mit nur 800 Einwohnern auf die Bühne bringen kann. Ohne gegenseitige Hilfe und Zusammenhalt ist eine solche Höchstleistung nicht möglich.










