Ein unheimliches Geheul durchpflügte die Nacht

Sissach Das Hutzgüri trieb wieder sein närrisches Unwesen  

Aufgeschreckt durch eine laute und wilde Horde von Unentwegten suchte so mancher Sissacher am Abend nach Aschermittwoch aufgeschreckt das dörfliche Weite. Alle Jahre wieder wird die Bezirksmetropole am Fuss der Roten Flue vom Hutzgüri und seiner Clique mit dem Schärmuuser, dem Veedokter, dem Bott und den drei Äierwyybli an diesem Hornigabend heimgesucht. Dann, wenn das Hutzgüri seine Höhle in der Teufelsküche, einem kleinen versteckten Tal oberhalb von Sissach, verlässt, um vom Hunger und Durst getrieben, acht auserwählten Sissachern einen Besuch abzustatten. Diese erfahren rechtzeitig aus der Zeitung was zu tun ist und vor allem die kulinarischen Vorbereitungen zu treffen um nicht in Teufelsküche zu geraten. Denn für die Fehlbaren droht Ungemach und sonstige unangenehme Folgen.

Offensichtlich wollte das Hutzgüri schon im Sommer, aufgeweckt durch die laute Musik der 700-Jahr-Feier in Zunzgen und beim Anblick der Burg auf dem Büchel, seine Höhle verlassen. Dies konnte zum Glück verhindert werden, denn eine Konfrontation mit Attila, welcher unter der Burg seine letzte Ruhestätte hat – wie behauptet wird – hätte desaströse Folgen gehabt.

Furchteinflössendes Untier

Wie auch in anderen Jahren hinterliess die Clique wieder eine tiefe Spur der Verwüstung. Unterwegs durch die finsteren Strassen und Gassen war das unheimliche Geheul und der leere, knurrende Magen des Hutzgüris allerseits gut hörbar. Die Route führte zuerst zu Toby Luchsinger, Hopfenbauer mit Sinn für Tradition. Dort eingetroffen, tönte es nicht zum letzten Mal an diesem Abend bedrohlich «Wenn der ys aber nüt wäit geh, so wäi mer öich Chue und Chälber neh. Mer wäi ech s Huus apdecke und emänd no d Chatze strecke. Hutzgüri – schüttle di!» Das Hutzgüri sprang wild und unbändig herum und schüttelte sich bedrohlich lautstark um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Edler roter Saft

Weiter ging es den Hang hinauf zu Christine Tschan, Präsidentin des Gewerbevereins und Hüterin der Begegnungszone. Ihr war es zu Ohren gekommen war, dass das furchteinflössende Untier gerne edlen roten Saft trinkt und – um den Hunger zu stillen – ernährungsfeste Fressalien zu sich nimmt. Ein reichlicher Tisch konnte das Hutzgüri schnell besänftigen bevor es schnurstracks zu Peter Fürer, Turner und Sänger und Kathrin Hasler, Präsidentin der Sozialhilfebehörde und Klarinettistin ging. Bei Papeterist Hansruedi Pfaff wurde nochmals hochprozentiges Teufelszeug eingeführt, was zu einer etwas unsicheren Gangart bei der Clique führte. Luzia Thommen, Mitglied vom Frauenverein, glänzte durch Abwesenheit und ehemaliger Chluri-Bauer Christoph Lepori offerierte destillierte Flüssigkeiten, welche nach einem Feuerlöscher riefen. Bevor die Truppe mit den von «erheischenen» Gaben reichlich gefüllten «Hutten» wieder in die Sissacher Hornignacht Richtung Höhle entschwand, wurde noch ein letzter Halt bei Matthias Plattner, Profi-Pfarrer und nostalgischem Fussballfan der holländischen Nati aus dem letzten Jahrhundert, eingelegt.

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