Ja zu Projektierungskredit für MZH-Renovation

Wenslingen Die Gemeindeversammlung stimmt auch der Uni-Initiative klar zu

Die 1971 erbaute Mehrzweckhalle muss saniert werden. Foto: O. Graf

Mit dem Bewilligen eines Projektierungskredits von 200000 Franken machte die Gemeinde einen vorentscheidenden Schritt vorwärts, um die 1971 erbaute und 1996 letztmals renovierte Mehrzweckhalle einer umfassenden Sanierung unterziehen zu können. Vor dem gänzlich unbestrittenen Entscheid orientierte Gemeinderat Lukas Rickenbacher die Anwesenden über die geplanten Massnahmen, die das Architekturbüro Lehner + Tomaselli AG, Sissach, in einem Vorprojekt erfasst hat. So soll unter anderem ein neuer Hallenboden verlegt, die Haustechnik erneuert, die Fenster ersetzt, die Nasszellen saniert und das Dach neu eingedeckt werden. Ebenso soll der Brandschutz durch den Einbau neuer Fluchtwege ertüchtigt werden. Die Fassaden hingegen sollen nur eine Pinselrenovation erfahren. Gemäss Vorprojekt ist mit Baukosten von 2,4 Millionen Franken zu rechnen. Die Kosten beruhen auf einer Schätzung mit einer Genauigkeit von plus/minus 20 Prozent. Man habe auch die Variante geprüft, das Objekt abzureissen und durch einen Neubau zu ersetzen, führte Rickenbacher aus. Aus Kostengründen habe man diese Möglichkeit jedoch nicht weiterverfolgt. Gemäss Zeitplan ist im Frühjahr 2026 das Einreichen eines Baugesuchs vorgesehen. Im Sommer des gleichen Jahres hat dann die Gemeindeversammlung das letzte Wort. Stimmt diese dem Ausführungsprojekt und dem entsprechenden Kreditbegehren zu, kann das Projekt realisiert werden. Die Bauarbeiten sollen im November 2026 beginnen und im Spätsommer 2027 abgeschlossen sein.

Weiter wählten die 40 Stimmberechtigten in globo eine Baukommission, die die Feinplanung und die Bauarbeiten zusammen mit dem Architekturbüro begleiten wird. Dieser Kommission gehören seitens des Gemeinderats Lukas Rickenbacher, Vorsteher Bauwesen, Monika Egger, Finanzchefin, und Thomas Staub, Vorsteher Schulwesen, an. Weiter nehmen darin Sheena Waibel und Simon Heiniger als Vertreterin und Vertreter der Vereine Einsitz. Dazu kommen eine Person aus dem Werkhof und die Protokollführerin Rebecca Völlmin, beide in beratender Funktion und ohne Stimmrecht.

Der Jahresabschluss 2024 der Einwohnergemeinde Wenslingen, vorgestellt durch Säckelmeisterin Monika Egger, fiel schlechter als erwartet aus. Budgetiert war ein Verlust von 164000 Franken, der in der Rechnung auf 215000 angewachsen wäre, hätte der Gemeinderat der finanzpolitischen Reserve nicht 200000 Franken entnommen. Folglich reduzierte sich der Fehlbetrag bei einem Gesamtaufwand von gut 6,1 Millionen Franken auf eine rote Null im Ausmass von rund 15000 Franken. Die Verschlechterung der Rechnung, rechnete Egger vor, sei hauptsächlich auf die höheren Kosten zurückzuführen. Allein im Gesundheitsbereich sei der Aufwand um 146000 Franken angestiegen. Ausserdem sei der budgetierte Steuerbetrag nicht ganz erreicht worden. Die Spezialfinanzierung Wasserversorgung schloss mit einen Gewinn von fast 30000 Franken, was unter anderem der gemeinsamen Brunnmeisterei und der gesunkenen Zahl der Rohrbrüche zuzuschreiben ist. Beim Wärmeverbund, ebenfalls über Gebühren finanziert, blieb unter dem Strich statt der erwarteten Null ein Defizit von über 36000 Franken. Dabei fielen im Zuge der Heizungssanierung einige nichtbudgetierte Unterhaltsarbeiten an. Das Eigenkapital bezifferte sich ohne die Spezialfinanzierungen auf fast vier Millionen Franken. Die Versammlung verabschiedete die Rechnung schliesslich vorbehaltlos.

Wie vom Gemeinderat beantragt, stimmten die Stimmberechtigten der von der federführenden Gemeinde Rünenberg aufgegleisten Gemeindeinitiative «Für eine faire Beteiligung aller Kantone an der Universität Basel» mit klarem Mehr mit 35 gegen vier Stimmen zu.

Gemeindepräsident Roger Grieder, der das Geschäft ausführlich erläuterte, verwies auf die schlechte Finanzlage des Kantons, die sich bei einer Annahme der Initiative durch das Stimmvolk, deutlich verbessern würde. «Geht es dem Kanton besser, geht es auch den Gemeinden besser», hob Grieder hervor. Die grosse Mehrheit der Stimmberechtigten war gleicher Meinung.

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