Oberbaselbieter Wahrzeichen wieder geöffnet

Ormalingen Die Farnsburg ist während fünf Jahren saniert worden – am Sonntag ist die offizielle Wiedereröffnung 

Die Farnsburg ist wieder begehbar.

Die Farnsburg ist wieder begehbar.

Fernsicht vom Turm.Fotos: B. Eglin

Fernsicht vom Turm.Fotos: B. Eglin

Steile Wendeltreppe.

Steile Wendeltreppe.

Am Sonntag, 10. September, wird die aufwendig sanierte Farnsburg feierlich eröffnet. Dazu ist die Bevölkerung von 10 bis 16 Uhr eingeladen.

Die Baselbieter mögen ihre Schlösser, Burgen und Ruinen und sie sind auch bereit, zum Erhalt und Unterhalt dieser wertvollen und wichtigen Kulturgüter das notwendige Geld auszugeben. Während fünf Jahren wurde die oberhalb von Ormalingen auf 734 Metern Höhe stehende Farnsburg umfassend saniert. Mit «Willkommen im Burgenland» begrüsste Kantonsarchäologe Reto Marti zur Führung durch die renovierte Farnsburg. Vor 15 Jahren erhielt er den Auftrag, die Baselbieter Burganlagen umfassend instand zu setzen. Nach Pfeffingen und Homburg war die mehrjährige Sanierung der Farnsburg an der Reihe.

Die Burg und das Hofgut gehören seit sechs Generationen der Familie Dettwiler. 1933 verpflichtete sich der Kanton, für den Unterhalt der Ruine aufzukommen. Die Eigentümer gewährten im Gegenzug der Bevölkerung freien Zugang.

Umfassende Sanierung

Christoph Reding, stellvertretender Kantonsarchäologe, berichtete über die grossen Herausforderungen bei der Sanierung. Die Arbeiten konnten nur von ausgewiesenen Fachleuten ausgeführt werden. Und diese sind nicht so leicht zu finden. Die Kosten betrugen 7,5 Millionen, wovon der Bund 25 Prozent übernahm.

Die ungeschützten Mauern und die Felsen sind der Witterung stark ausgesetzt und werden vor allem im Winter durch Wasser und Eis zerstört. Nach der Freilegung der Burg um 1930 nahm die Zerstörung ihren Lauf. Zur Zeit der Ritter war dies nicht der Fall, da die Burgen überdacht waren und im Inneren geheizt wurde. Die Farnsburg wurde mehrmals renoviert, aber meistens mit falschem Material und falschen Methoden. Diese Fehler wollte man nicht wiederholen. Anker stabilisieren die Felsen und für die Mauern verwendete man frostsichere Bruchsteine und Spezialmörtel. Es wurden 650 Tonnen Bausteine, über 500 Tonnen Mörtel, 120 Kubikmeter Beton und 25 Tonnen Stahl verbaut. Ringsum sieht man keine Felsen, da sie ebenfalls aus dem nicht frostsicheren Rogengestein bestehen und nicht beständig sind wie die Alpen.

Da die Farnsburg sehr gut besucht ist, war eine umfassende Sanierung umso wichtiger. Neue Brücken und Aussichtsplattformen wurden erstellt. Wer die Mauern genau betrachtet, entdeckt rote Steine. Die Verfärbungen stammen vom Feuer, als die Burg 1797 von den Baselbietern zerstört wurde. Die Steine, die von den Bauern in Fronarbeit hinaufgeschleppt wurden, nutzten sie nun für den Bau der eigenen Gebäude. Die Burg wurde aber schon viel früher einmal durch das Basler Erdbeben zerstört. Das konnte bei der Sanierung archäologisch nachgewiesen werden.

Vom höchsten Punkt sieht man über Dörfer und sanfte Baselbieter Hügel bis zu den verschneiten Alpen im Süden. Auf dem Vorplatz wurden Sitzgelegenheiten und Grillstellen mit Feuerholz gebaut.

Von 10 bis 11.30 Uhr findet bei der Burgruine ein Festakt mit anschliessendem Apéro statt. Anschliessend öffnet die Festwirtschaft und das Publikum kann an Führungen teilnehmen. Verschiedene Vereine mit dem Namen «Farnsburg» sorgen für musikalische und gesangliche Unterhaltung.

Anreise: ÖV bis Bushaltestelle «Schulhaus Ormalingen». Dann Fussmarsch 30 Minuten oder Shuttlebus.

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