Vom Doppelschläfer bis zur Siibe-Glünggi-Bahn

«SchauSchopf» Stiftung und Verein Ortssammlung luden zum Tag der offenen Tür ein

Mario Brenna wusste aus eigener Erfahrung einiges über die Maloja Pneufabrik zu erzählen.

Mario Brenna wusste aus eigener Erfahrung einiges über die Maloja Pneufabrik zu erzählen.

Als besonderes Schmuckstück wurde von Urs Kühnis die Drogerie von Hugo Berger vorgestellt. Fotos: U. Handschin

Als besonderes Schmuckstück wurde von Urs Kühnis die Drogerie von Hugo Berger vorgestellt. Fotos: U. Handschin

Ernst Rüdin zeigte die Anwendung des Bindebaums des Heuleiterwagens.

Ernst Rüdin zeigte die Anwendung des Bindebaums des Heuleiterwagens.

«SchauSchopf» Stiftung und Verein Ortssammlung luden zum Tag der offenen Tür ein

Wer am vergangenen Sonntag in Gelterkinden unterwegs war, den zog es in den Fääli-Werkhof. Zwischen 11 und 15 Uhr interessierten sich überwältigend viele Besucher/-innen für die knapp 5000 Gegenstände aus der Vergangenheit Gelterkindens und Umgebung, die dort auf zwei Stockwerken ausgestellt sind. Die Exponate sind nach Themen geordnet wie Landwirtschaft, Haushalt, Verkehr, Schule, Industrie, Gesundheitsbereich, Handwerk usw. In vier Führungen durch Stiftungsrat und Vereinsvorstandsmitglied Urs Kühnis lernten die Gruppen auf 20 Stationen Sehens- und Hörenswertes über die Exponate. Es begann bei den Hüten der Modistin Hedy Koch und den ehemaligen Kirchenfenstern. Dann quetschte man sich in den Raum mit dem Bandwebstuhl, den der junge Lars Conzett zum Laufen brachte. Bei der ehemaligen Telefonzentrale konnten Geräusche erraten werden. Der Schreibtisch der ehemaligen Gemeindeverwaltung wurde etwas boshaft als Doppelschläfer bezeichnet. Als Juwel der Sammlung stellte Kühnis die Drogeriewand von Hugo Berger vor. Weiter gings zu Kinderspielzeug und Haushaltsgegenständen. Als ausserordentlich reichhaltig erwies sich die Ecke der ehemaligen Pneufabrik Maloja, die von Mario Brenna vorgestellt wurde. Vorbei an Holzwasserleitungen und der Schuhmacherwerkstatt gings zu Schulwandtafeln mit einem Schülerpult. Auf einer Klemmbank demonstrierte Ernst Rüdin deren Funktion, sowie nachher, wie früher Heu auf den Leiterwagen geladen und befestigt wurde mit Bindbaum und Leiter. An der letzten Station wusste wiederum Mario Brenna vieles zu erzählen über die einstige Gelterkinden-Sissach-Bahn, die von 1891 bis 1916 mit vier Personen- und zwei Güterwagen mit 18 km/h von sieben Angestellten betrieben und deshalb neckisch Siibe-Glünggi-Bahn genannt wurde. Viele der älteren Besucher/-innen schwelgten in Erinnerungen und Jüngere wunderten sich über Vergangenes. Als Stärkung gabs Kuchen und Kaffee, serviert durch Dörte Hüners und Barbara Gerber.

Die Initianten freuten sich über den grossen Zuspruch dieser offenen Tür des «SchauSchopfs» und warben für neue Mitglieder des Vereins, die eventuell auch dort mitarbeiten oder die Ortssammlung ideell unterstützen möchten.

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