Was zählt, wenn die Tage gezählt sind?
Gelterkinden Sina und Maya Graf zur Palliative-Woche

Gelterkinden Sina und Maya Graf zur Palliative-Woche
Obwohl nach den Worten der Moderatorin Cornelia Kazis viele Menschen vor dem Thema Sterben und Tod zurückschrecken war der Publikums-Andrang zum Podiumsgespräch im Cheesmeyer sehr gross. Ob es die Anwesenheit der Sängerin Sina war, die ausser einer kleinen Einlage, nicht zum Singen gekommen war? Die in Sissach wohnhafte Ständerätin Maya Graf war den meisten Anwesenden auch bekannt. Dieser Anlass war ein Teil der Palliativ-Woche 2025 von Basel-Stadt und Baselland mit Thema «Abschiedlich leben».
Die Journalistin Cornelia Kazis ist Autorin mehrerer Bücher, u.a. «Weiterleben, weitergehen, weiterlieben – Wegweisendes für Witwen» aus eigenem Erleben heraus. Sie fragte Sina nach ihrer Erfahrung, dem Umgang und der Bewältigung mit dem Tod, denn die Sängerin hatte mit sechs Jahren ihre Mutter verloren. Ein einschneidendes Erlebnis des kleinen Kindes, das es mit Hilfe seiner gläubigen Grossmutter und der Familie bewältigte. Als hilfreich in Trauersituationen beschrieb sie die kürzliche Begegnung und Gespräche mit den vom Bergsturz betroffenen Menschen von Blatten, für die sie ein Benefizkonzert organisiert hatte.
Auch die Politikerin und Biobäuerin Maya Graf erzählte, wie wichtig und hilfreich der Zusammenhalt in ihrer Grossfamilie auf dem Bauernhof war, als ihre Grosseltern und Eltern starben. Ein soziales Netz und die Hilfe, Empathie und Anteilnahme von Freunden, Nachbarn und Bekannten in guten und schweren Zeiten ist ebenfalls eine grosse Unterstützung.
Die Wichtigkeit, Hilfe anzunehmen, sowohl professionelle wie Spitex oder SEOP-MPD, oder von Freunden wurde ebenso betont, bevor man als Betreuende und Pflegende eines Angehörigen selber zusammenbreche! Sinnvoll ist herauszufinden, was einem Kraft gibt in der schweren Phase des Loslassens eines geliebten Menschen.
Kirchliche Rituale, Spaziergang in der Natur und die Nähe zu Menschen und ihren Tieren, hörte man von Maya Graf. Sina engagiert sich in einem Hospiz im Oberwallis «Hope», in dem Sterbende individuell und liebevoll betreut werden, wenn die Pflege daheim nicht mehr möglich ist. Der sehr ehrliche und berührende Abend schien ein sehr grosses Anliegen für viele, von diesem Schicksal betroffenen Anwesenden, zu sein.


