Ausserordentliche Situation

Die Ziefner Nünichlinger sind Corona-resistent

Die Ziefner Nünichlingler trotzten Corona.  Foto: zVg
Die Ziefner Nünichlingler trotzten Corona. Foto: zVg

Im Jahr 2020 von Corona war im Vorfeld lange nicht klar: Kann der alte Brauch des Nünichlingler-Umzugs in Ziefen am Heiligen Abend stattfinden oder nicht? Die Behörden strichen ihn aus dem Veranstaltungskalender und auch Telebasel meldete am 20. Dezember in den News: Ziefner Brauch fällt ins Wasser. Doch es kam alles anders. Die Ziefner Nünichlingler trotzten Corona. Der Brauch wurde durchgeführt, wenn auch in etwas anderer Art und auch wenn diesmal die ganz hohen Zylinderrohre im Depot blieben. Die Nünichlingler waren erfinderisch und liessen sich nicht von der alten Tradition abhalten.

Das «Buschtelefon» funktionierte in der Krise und so hängten spontan einige Ziefner Männer ihre Kuhglocken um den Hals und beteiligten sich am «Nüniichlinglen».

Nach dem letzten Neun-Uhr-Schlag vom Kirchturm erschien einsam der Besenmann am Hübel und lief hinauf durchs Chatzental, ohne das sonst übliche Gefolge von rund 60 Chlinglern. Ein seltsames und kurioses Bild.

Gleichzeitig ertönten aber hinter den Häuserzeilen des Dorfkerns Glockentöne aller Art. Wohl gegen die 30 Nünichlingler waren auf den Quartierstrassen als Einzelchlingler, Zweiergruppen, einer Neuner-Gruppe mit dem Stierenklopfer (Schelle) und einer Fünfer-Gruppe mit dem Besenmann unterwegs.

Dort war auch der neue 72-jährige Rekordklingler dabei, welcher es 2020 ohne Unterbruch auf 56 Teilnahmen brachte. Wegen Corona zelebrierten diesmal die Ziefner Nünichlingler die Urform, die «wilde Art», wie sie schon vor fast 200 Jahren üblich war.

Franz Stohler

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