Musikalische Zeitreise

Füllinsdorf Brass Band Musikgesellschaft Füllinsdorf

Die Brass Band Musikgesellschaft Füllinsdorf macht eine Zeitreise. Fotos: D. Thommen

Die Brass Band Musikgesellschaft Füllinsdorf macht eine Zeitreise. Fotos: D. Thommen

Von älteren Personen hört man ab und zu den Spruch «früher war alles besser». Die Brass Band Musikgesellschaft Füllinsdorf ging dieser Frage musikalisch auf den Grund und buddelte in der Mottenkiste, sprich im Notenarchiv des 1902 gegründeten Vereins. Dort fanden sie musikalische Schmuckstücke aus verschiedenen Jahrzehnten und präsentierte sie am diesjährigen Konzert in der Kirche Füllinsdorf.

Doch bevor die Musikgesellschaft loslegte, überliess sie der Jugend Brass Band Früh Frech unter der Leitung von Thomas Meyer den Vortritt. Auch ohne Schlagzeug liess sich der Vortrag wun-derbar anhören. Neben der ausgeglichenen Intonation überzeugte auch die Dynamik in ihrer grossen Bandbreite. Gefühlvoll setzte sich die Cornettistin Nina Künnecke mit ihrem Solo «One Day» in Szene. Am Schluss bedauerte das Publikum, dass es nicht noch eine Zugabe zu hören bekam. Doch die Jungen machen mit ihrem guten Spiel Hoffnung auf die musikalische Zukunft.

Obwohl ursprünglich für eine Harmoniebesetzung geschrieben, klang mit der Musikgesellschaft unter der Leitung von Thomas Meyer auch der Eröffnungsmarsch von J.P. Sousa überzeugend. Verspielt begann das zweite Stück, die «French Baroque Suite», mit dem solistisch gesetzten und von Yifan Fricker gespielten Es-Cornet, bevor fugenartig die anderen Instrumente dazukamen.

Opulent, wie man es von Guiseppe Verdi gewohnt ist, kam ein Medley aus der Oper «Nabucco» daher. Dabei zeigte der Dirigent vollen Körpereinsatz. Abrupter Szenenwechsel: rund 150-fünfzig Jahre nach Nabucco startete Marie Louise Werth für die Schweiz am ESC mit dem rätoromanischen Lied «Viver senza tei». Die Brass Band spielte zwar nicht auf rätoromanisch, setzte jedoch diese melodische Sprache klanglich wunderbar um. Danach folgte ein wichtiges Stück der Rock- oder generell der Musikgeschichte, «Bohemian Rhapsody» von Queen, gefolgt von der Popballade «MacArthur Park».

Am letzten Sonntag fiel zum ersten Mal so etwas wie Schnee. Aaron Fricker spielte dazu passend auf der Bass-Posaune das Solostück «Frosty The Snowman». Dies tat er so überzeugend, dass er mit einer Zugabe nachdoppeln musste. Von Katzeneskapaden erzählte danach das Stück «Kraken». Zum Schluss des offiziellen Programms fasste die BB MG Füllinsdorf den Abend in einem Stück zusammen, «Music» von John Miles. Doch erst nach den Zugaben «Calling Cornwall» und «Slavyanka Farwell» liess sich das begeisterte Publikum überreden, zum traditionellen Apéro überzugehen.

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