Nachtragskredit für das «Rössli» wurde mit Murren genehmigt
Ziefen Bürgerinnen und Bürger diskutierten im Holzenberg kontrovers
Im Ziefner Holzenberg hat die Bürgergemeinde unlängst dem vom Bürgerrat beantragten Nachtragskredit in der Höhe von 650000 Franken für die definitive Realisierung des Bürgerhauses «Rössli» zugestimmt. Dieses Ja bedeutet, dass die Sanierung des Hauses, wo einst ein Restaurant mit Metzgerei geführt wurde, weiter umgesetzt werden kann. Das neue Kostendach wurde mit 3,4 Millionen Franken fixiert.
Mit nur fünf Stimmen über dem absoluten Mehr von 21 Stimmen, mit 26 Ja- gegen 11-Nein-Stimmen, hat die Sommer-Bürgergemeindeversammlung von Ziefen 650000 Franken als Nachtragskredit zum Ausbau der Liegenschaft «Rössli» bewilligt. Die Bürgerinnen und Bürger folgten damit dem Antrag des Bürgerrats relativ knapp. Dies freute den Bürgerrat mit Präsident Dominik Tschopp an der Spitze. Er zeigte sich zufrieden, dass die weitere Sanierung gesichert ist.
Vor drei Jahren gekauft
Das «Rössli», welches die Bürgergemeinde vor drei Jahren kaufte, ist entgegen den Annahmen des Architekten im Rahmen der Projektentwicklungen und ersten bis heute ausgeführten Arbeiten am Objekt in finanzielle Schieflage geraten. Der Bürgerrat kommentierte dazu, dass verschiedene bauliche und planerische Herausforderungen zum Vorschein kamen, die nach der ersten Kostenschätzung 2022 nicht absehbar waren. Bauleiter Andreas Brunner erwähnte in diesem Zusammenhang statische Eingriffe, unklare Kanalisations- und Werkleitungsanschlüsse, Schadstoffsanierungen sowie notwendige Anpassungen aufgrund der komplexen Gebäudestruktur mit unterschiedlichen Raumhöhen und früheren Nutzungen.
Positive und negative Wortmeldungen
Die Wortmeldungen seitens der Bürger waren nicht nur lobend. Während sich mehrere Redner für die Genehmigung des Nachtragskredits aussprachen, waren andere Versammlungsteilnehmer klar anderer Meinung. Sie sagten unter anderem, dass der Architekt nicht sauber gearbeitet habe. Von Seiten der Exekutive ist letztlich eingeräumt worden, dass bei der Planung durchaus Fehler gemacht worden seien und nicht alles optimal verlaufen sei. Trotzdem: Die befürwortenden Kommentare des Souveräns waren schliesslich in der Überzahl. Dem Nachtragskredit wurde, wenn auch mit Murren, zugestimmt.
Bislang 1,2 Millionen Franken ausgegeben
In der Liegenschaft, für welche bislang 1,2 Millionen Franken ausgeben wurde und in der ein Bürgersaal, mehrere Wohnungen sowie Nebenräume die notwendigen Einnahmen für die Bürgergemeinde inskünftig sichern werden, kann jetzt weitergebaut werden. Bauleiter Andreas Brunner nannte als «Neustart» Spätsommer/Herbst. Bürgerpräsident Dominik Tschopp ergänzte, dass das «Rössli» inskünftig jährlich rund 80000 Franken an Einnahmen generieren werde. Geld, das unter anderem für die Rückzahlung der Bank-Hypothek benötigt werden wird.
Vor dem traditionellen Imbiss vom Grill informierte der Bürgerrat darüber, dass im kommenden Jahr der Banntag in grösserem Rahmen stattfinden wird. Dies aufgrund des 800-Jahr-Jubiläums von Ziefen. Zu diesem Ereignis wird eine Festschrift von Dorfhistoriker Franz Stohler erscheinen.