Fleissige Hausmänner, helfende Frauenhände

Liestal Ein Rundgang durch die Geschichte der Sorge-Arbeit im Baselbiet

Spannende Geschichten über die Care-Arbeit, erzählt von Maja Adler und Matthias Stettler.Fotos: U. Roth
Spannende Geschichten über die Care-Arbeit, erzählt von Maja Adler und Matthias Stettler.Fotos: U. Roth

Auf einem Rundgang durch Liestal hörten rund zwanzig Personen den Erzählungen über verschiedene Themen im Zusammenhang mit der Care-Arbeit zu.

Mit interessanten Fakten und Zahlen erzählten Maja Adler, Theologie-Studentin, und Matthias Stettler, Student der Geschichte, von der Sorgearbeit.

Der Start war beim Pfrundhaus, wo seit 1997 das Wohnheim Windspiel zu Hause ist. Hier leben Menschen mit Behinderung. Ebenso ist eine Abteilung der Psychiatrie Baselland untergebracht. In diesen Berufssektoren fehlen häufig die Wertschätzungen für die Arbeit. Oft übernehmen Migrant/-innen oder Sans-Papiers in Schweizer Haushalten Care-Arbeiten. Ein grosser Teil dieser Menschen erhalten dafür keinen Lohn, für Nachbarhilfe, Pflege der Eltern oder kranken Familienmitgliedern. Lange bevor es das Pfrundhaus gab, stand weitab vor den Stadtmauern Liestals, das «Siechenhaus». Kranke steckte man dorthin und überliess sie dem Schicksal. 1854 wurde dann das Spital mit Irrenanstalt, das Pfrundhaus gebaut.

Ein wichtiger Berufsstand war derjenige der Hebamme. Heute ein angesehener Beruf. Früher ein Beruf, über den die Männer bestimmten. Im Jahre 1770 etwa wurden in Basel Anforderungen für die Landschaft wegen der vielen Unordnungen bei Hebammen herausgegeben. Von 1871 bis 1957 lebte die Sissacherin Serena Bangeter Buser. Sie war die erste Gynäkologin im Spital Liestal. 1897 war sie die erste Frau an der Universität Basel, die Medizin studierte.

Ein weiterer Halt folgte in der Nähe des Spitals, bei der Statue «Volk und Staat» aus dem Jahre 1965 von August Suter. Sie widerspiegelt die Haltung der Männer bis nach dem zweiten Weltkrieg. Die Frauen erledigten den Haushalt, betreuten die Kinder und sorgten für das wohl der Männer. Doch nach dem zweiten Weltkrieg reichte der Lohn des Mannes kaum, um eine Familie zu ernähren. Die Frau musste vielfach dazuverdienen.

Heute arbeiten Männer im Haushalt mit

Heute hat sich die Zeit stark gewandelt. Viele Väter wollen ihre Kinder aufwachsen sehen. Sind bereit, auch bei der Hausarbeit mitzuhelfen. Weitere interessante Stationen folgten. Die Wichtigkeit der Frauenvereine war ebenfalls ein Thema. Der Liestaler Frauenverein wurde im Jahre 1842 gegründet. Hauptsächlich um Armen und Kranken zu helfen. Ein unglaubliche Anzahl freiwilliger Stunden an Care-Arbeiten werden auch heute noch geleistet.

Nach der Führung, an der noch weitere Geschichten erzählt wurden, kreisten die Gedanken noch einige Zeit um all die Anekdoten. Die Führung, organisiert von der Gruppe «14. Juni», wird es auch im nächsten Jahr wieder geben. «14. Juni» ist ein loser Zusammenschluss von Frauenorganisationen aus dem Baselbiet.

Weitere Artikel zu «Region Liestal», die sie interessieren könnten

Region Liestal07.05.2025

Vorhang auf für Theater Rampenlicht

Frenkendorf Amüsantes Theaterstück «Der Untergang des Grafen Dracu» 
Region Liestal07.05.2025

Tag der Lernenden

Pratteln Schulabgänger/-innen sollen öfters dem Wunsch der Eltern widerstehen
Region Liestal07.05.2025

Welttanztag in Liestal

Liestal Sozial-musikalische Bewegungsbegegnung