Friedlicher Truppenaufmarsch im Stedtli

Liestal Aspiranten der Inf OS 10 und Soldaten der Durchdiener RS 14 sagten Adieu

Zackiger Auftritt der Of-Aspiranten.Fotos: U. Fluri

Zackiger Auftritt der Of-Aspiranten.Fotos: U. Fluri

 Viel Beachtung für die Schützenpanzer.

Viel Beachtung für die Schützenpanzer.

Liestal Aspiranten der Inf OS 10 und Soldaten der Durchdiener RS 14 sagten Adieu

Was aktuell im Osten Europas die Menschen in Angst und Schrecken versetzt, nämlich militärische Verbände inmitten von Ortschaften, ist bei uns Alltag und ist ein klares Indiz für die Volksverbundenheit der Armee. Da haben sich nämlich am letzten Donnerstag rund 250 Armeeangehörige die aktuell ihren Dienst in der Kaserne in Liestal absolviert haben, mit einem Defilee von der Bevölkerung verabschiedet. «Das ist eine lange Tradition und soll den Dank der Truppe und des Schulkommandos an die Öffentlichkeit und an die Behörden zum Ausdruck bringen», sagt der Kommandant der Inf OS, Oberst Marcel Winiger.

Das tat der in Klassen und Züge aufgeteilte Verband der OS und der Durchdiener RS in einem gefälligen Vorbeimarsch die Rathausstrasse hinab. Und das alles eben in friedlicher Atmosphäre, ganz im Gegensatz zum protzigen Zurschaustellen von High-Tech-Waffen oder grossen Militärparaden nach dem Muster von ausländischen Armeen. Trotz militärischer Strenge kam dieses Defilee klein aber fein und irgendwie familiär daher. Am Schluss wurden sogar Schöggeli und Bisquits verteilt. Für die jungen Wehrmänner, darunter auch einige Soldatinnen, die sich um einen mehr oder weniger zackigen Gleichschritt bemühten, gab’s denn auch viel herzlichen Applaus und ab und zu wurde sogar aus den dichten Zuschauerreihen einem Angehörigen oder Bekannten begeistert zugerufen und mit einem Lächeln aufgenommen. Ein schönes Zeichen von Volksverbundenheit mit der Armee.

Für die Wehrmänner, die nach Abschluss ihrer 18-wöchigen Durchdiener- RS unter dem Kommando von Oberst im Generalstab Oliver Wolf ihre noch zu absolvierenden WKs von 24 Wochen am Stück auf dem Waffenplatz Reppischtal und in Liestal als Inf Bereitschaftskompanie 104 absolviert haben, geht jetzt die obligatorische Dienstpflicht zu Ende.

Derweil die angehenden Leutnants der von Oberst Marcel Winiger kommandierten Inf OS 10 elf Wochen «auf dem Buckel» haben. Bis zu ihrer Brevetierung haben sie in den kommenden vier Wochen nun noch eine anspruchsvolle, mehrtägige Durchhalteübung und den legendären 100-Kilometer-Marsch zu bestehen. Da werden die Of-Aspiranten physisch und mental bis an ihre Grenzen gefordert.

Panzer vor dem Rathaus

Das eigentliche militärische Zeremoniell erfolgte auf der Höhe des Rathauses, wo der jeweilige Klassenchef oder Zugführer den zwei Schulkommandanten salutierte, seinen Verband meldete und mit einem lauten «Achtung rechts» den Soldaten das Kopfspicken in Richtung Podium befahl. Dort hatten zwischen den beiden Obersten die Sicherheitsdirektorinnen beider Basel, Kathrin Schweizer und Stefanie Eymann, Aufstellung genommen. Dahinter eine Vielzahl von Persönlichkeiten aus Politik, Verwaltung und Armee. Sie haben durch ihre Anwesenheit zusammen mit der Bevölkerung entlang der Rathausstrasse ihre Ehrerbietung und ihren Respekt für die Leistung der Milizsoldaten eindrucksvoll zum Ausdruck gebracht.

Der vom Rekrutenspiel Aarau musikalisch begleitete Vorbeimarsch bestand indes nicht nur aus dem «Fussvolk». Da waren nebst kleineren Fahrzeugen auch riesige, gepanzerte Mannschaftstransportfahrzeuge sowie Piranha-Radschützenpanzer zu sehen, die im Schritttempo vom Törli her in Richtung Regierungsgebäude «vorstiessen». Da wirkte dann die Momentaufnahme mit Panzern vor dem Rathaus im friedlichen Einkaufsgeschehen der Liestaler Altstadt halt schon etwas furchterregend und martialisch. Das Publikum wusste solche Szenen aber sehr wohl richtig einzuordnen. Genauso wie Oberst Winigers Abschlussbetrachtung, dass vor dem Hintergrund der erhöhten Bedrohungslage die Armee in der Bevölkerung mehr Wohlwollen verspürt als noch vor einigen Jahren.

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