Gut informiert mit «Liestal aktuell»
Liestal Das Publikationsorgan der Stadt Liestal erscheint zehn Mal im Jahr – neu wird es mit der ObZ verteilt

Zusammen mit der heutigen Ausgabe der ObZ erhalten die Haushalte und Firmen im Stadtgebiet von Liestal erstmals das amtliche Publikationsorgan «Liestal aktuell» als Einsteckbeilage (siehe Infobox). Stadtpräsident Daniel Spinnler, der zusammen mit Stabsmitarbeiterin Carmen Wild die Redaktion von «Liestal aktuell» verantwortet, erzählt im Interview, was die Gründe für die Umstellung sind und welche Rolle das Publikationsorgan «Liestal aktuell» spielt.
ObZ: Herr Spinnler, warum hat sich die Stadt Liestal dafür entschieden, «Liestal aktuell» neu der ObZ beizulegen?
Daniel Spinnler: Wir haben verschiedene Varianten geprüft, nachdem das bisherige Regime nicht mehr funktioniert hat. Wir haben uns umgesehen, was für Möglichkeiten es gibt und sind auf die ObZ zugekommen. Das ist eine gute Lösung, weil die ObZ sowieso zugestellt wird und man beides kombinieren kann. Das ist für beide günstig, eine Win-win-Lösung.
Welche Funktion hat «Liestal aktuell»?
Einerseits informieren wir, was in Liestal läuft. Im Editorial bringt eine Stadträtin oder ein Stadtrat ihre oder seine persönliche Sicht zu einem wichtigen Thema ein. Wir können im «Liestal aktuell» auch gewisse Themen etwas mehr aufbereiten und Hintergrundinformationen liefern. Andererseits haben wir verschiedene Partner wie die Bürgergemeinde oder die Kirchgemeinden, die informieren. Wir haben auch Beiträge vom Schwimmbad oder von kulturellen Institutionen wie dem DISTL oder dem Museum.BL.
Dann ist auch die Inserate-Administration zu erwähnen. Diese wurde schon immer professionell erledigt, und das ist auch weiterhin der Fall. Die ObZ ist da Profi und kann das übernehmen.
Und schliesslich hat «Liestal aktuell» auch einen rechtlichen Charakter, da wir Beschlüsse publizieren. Diese werden am Rathaus ausgehängt, aber «Liestal aktuell» ist eine zusätzliche Möglichkeit, um die Bevölkerung direkt zu informieren.
Ist es überhaupt noch zeitgemäss, die Einwohner/-innen mit einer gedruckten Publikation zu informieren?
«Liestal aktuell» kann auch online abgerufen werden, aber wir bekommen auch Rückmeldungen, dass manche Leute es lieber auf Papier lesen. Es kann auch am Infoschalter der Stadt oder in Geschäften aufgelegt und beispielsweise gelesen werden, wenn man am Warten ist. Inhaltlich bekommen wir viele positive Rückmeldungen. Wenn man sich direkt an der Quelle informieren will, kann man das auf eine gute Art tun. Wir versuchen, die Texte kurz und aussagekräftig zu halten.
Was sind die grössten Herausforderungen in der Kommunikation mit der Einwohnerschaft?
Es ist generell bei allen so, dass sie froh sind, dass die ObZ und andere Medien noch über Lokales berichten. Wir sehen aber schon den Trend, vor allem bei grösseren Blättern, weg vom Oberbaselbiet. Liestal wird als Kantonshauptstadt erwähnt, aber es sind Meldungen, die die kantonale Politik betreffen.
Davon abgesehen prasseln viele Informationen auf einen herein. Wir sind daran zu prüfen, was wir noch verbessern können, um die Leute noch besser zu erreichen und Meldungen auch auf weiteren Kanälen herauszulassen, zum Beispiel bei einem Wasserleitungsbruch oder bei Verkehrsbehinderungen.
Der Vorteil von Print ist allerdings, dass man eine klare Vorgabe bezüglich der Textlänge hat und sich deshalb überlegen muss, was relevant ist und was man sagen will. Aber geschrieben ist nicht gelesen. Eine Schwierigkeit, die ich sehe, ist, dass die Information wirklich ankommt. Zum Beispiel haben wir mehrfach zur neuen Verkehrsführung auf der Büchelistrasse kommuniziert, und trotzdem bekamen manche Leute nicht mit, was jetzt gilt. Für die Zukunft muss man sich auch überlegen: Wie viele Leute wollen überhaupt noch lesen? Geht es nicht immer mehr in Richtung Film, Podcast, etwas vorgelesen bekommen? Darüber machen wir uns aktuell Gedanken, wie wir damit auf niederschwellige Art umgehen können.
Sollte Kommunikation nicht auch ein Dialog sein?
Wir sind offen für den Dialog und wollen der Bevölkerung die Möglichkeit geben, sich direkt mit uns auszutauschen, sei es im persönlichen Austausch oder in Informationsveranstaltungen. Wir versuchen auch die Bevölkerung mittels Partizipationsprozessen einzubinden, wie zum Beispiel bei der Entwicklung des Gebiets «Schönthal»; ein Prozess, den wir gemeinsam mit dem Kanton, Frenkendorf und Füllinsdorf durchführen. Für uns herausfordernd ist es, die Bevölkerung zu motivieren, dann auch zahlreich zu kommen und sich zu beteiligen. Die Herausforderung steigt, je weniger das Projekt mit den direkten Bedürfnissen der Menschen zu tun hat. Aber insgesamt haben wir gute Erfahrungen damit gemacht. Wie gesagt, haben wir aber ein Interesse daran, dass die Leute nicht die Faust im Sack machen, sondern uns ihre Rückmeldungen abgeben. Dann wissen wir auch, wo wir besser werden können. Und natürlich ist es besonders schön, wenn wir direkt aus der Bevölkerung hören, wie gut es sich in Liestal leben lässt.
Interview: Marc Schaffner
«Liestal aktuell» als ObZ-Beilage
Sämtliche Haushalte sowie Firmen in Liestal erhalten zehn Mal im Jahr «Liestal aktuell», das amtliche Publikationsorgan der Stadt, kostenlos zugestellt. Ab heute, 15. Mai 2025, erfolgt die Zustellung nicht mehr als separate Sendung, sondern als Einsteckbeilage in der ObZ. Dies ist möglich, weil die ObZ in der Stadt Liestal ohnehin an alle Briefkästen verteilt wird. Die Auflage von «Liestal aktuell» beträgt 8700 Exemplare, was auch weiterhin der Fall sein wird. Die übrigen Gemeinden im Verteilgebiet der ObZ mit einer Gesamtauflage von knapp 42000 Exemplaren erhalten «Liestal aktuell» nicht.
Donnerstag als Erscheinungstag von «Liestal aktuell» kann ebenfalls beibehalten werden, da auch die ObZ donnerstags erscheint. Die nächsten Erscheinungsdaten im Jahr 2025 sind: Donnerstag, 12. Juni; Donnerstag, 7. August; Donnerstag, 4. September; Donnerstag, 9. Oktober; Donnerstag, 13. November; Donnerstag, 11. Dezember.
Die Möglichkeit, in «Liestal aktuell» zu inserieren, bleibt weiterhin bestehen, auch an den Tarifen ändert sich nichts. Die Redaktion verbleibt bei der Stadt Liestal und gestaltet wird das Publikationsorgan wie bis anhin von Traktor Grafik in Münchenstein. Gedruckt wird «Liestal aktuell» bereits seit einiger Zeit von der CH Media Print AG in Aarau, wo auch die ObZ gedruckt wird.
Alle Details zu «Liestal aktuell», auch das Archiv der vergangenen Ausgaben, finden sich unter www.liestal.ch/amtsmitteilungen.
Die ObZ freut sich sehr über diese neue Zusammenarbeit und dankt der Stadt Liestal für den Auftrag und für das Vertrauen.
Redaktion und Verlag ObZ