Sonnenhell und Sternenklar

Liestal «Stimmen zu Gast» mit Frühlingsliedern in der Stadtkirche 

Harmonie auf der Bühne: Andrea Suter, Gérard Wyss und Lionel Andrey (links) musizierten Frühlingslieder unterschiedlich vertont.Fotos: Sander van Riemsdijk

Harmonie auf der Bühne: Andrea Suter, Gérard Wyss und Lionel Andrey (links) musizierten Frühlingslieder unterschiedlich vertont.Fotos: Sander van Riemsdijk

Der Klarinettist: Lionel Andrey.

Der Klarinettist: Lionel Andrey.

Sopranistin und Mitgründerin der Konzertreihe: Andrea Suter.

Sopranistin und Mitgründerin der Konzertreihe: Andrea Suter.

Der Frühling steht in der Poesie als Motiv für Lebensfreude und Neubeginn. Nicht nur die Natur erwacht zu neuem Leben, auch die Liebe erfindet sich mit den wärmenden Sonnenstrahlen neu. Eine solche Fülle an Texten war für Komponisten aller Epochen eine Einladung, sich inspiriert an die Arbeit zu machen, und so gibt es dieselben Texte oft in mehreren Kompositionen.

Am Freitagabend musizierte in der gut besuchten Stadtkirche Liestal die Sopranistin und Mitgründerin im Rahmen der Konzertreihe für klassische Vokalmusik des Vereins «Stimmen zu Gast», Andrea Suter, zusammen mit Gérard Wyss am Klavier und dem Klarinettisten Lionel Andrey. Gemeinsam präsentierten sie in ihrem Programm «Sonnenhell und Sternenklar» eine konträre Auswahl an Vertonungen von solchen prosaischen Texten mit dem Frühling im Mittelpunkt.

Die Sehnsucht nach Anfang

Eröffnet wurde das Konzert mit dem Kinderlied «Sehnsucht nach dem Frühling» von Wolfgang Amadeus Mozart. Eine Art Wunschliste an den Mai, was er dem singenden Kinde denn alles mitbringen soll. «Komm, lieber Mai, und mache die Bäume wieder grün». Aus dem Lied spricht die Sehnsucht nach Neuanfang, nach Wärme, nach Sonne und nach Blumen, kurz nach Frühling. Diese Sehnsucht ist in allen Texten gemeinsam. Im zweiten Teil des Abendkonzerts war das Publikum eingeladen, das gleiche Gedicht in jeweils zwei unterschiedlichen Versionen zu hören. So erklang Friedrich Gottlieb Klopstocks Gedicht «Das Rosenband» aus 1753 bei Franz Schubert als schlichtes Strophenlied, während Richard Strauss die Szene der beiden Liebenden in spätromantisch-üppiger Tonsprache erzählt. Weiter standen auf dem Programm unter anderem Werke wie «Zwiegesang» von Louis Spohr, «an einem lichten Morgen» von Clara Schumann und «Frühling übers Jahr» von Hugo Wolf.

Nebst Andrea Suter, welche mit ihrer wandelbaren Stimme eine harmonische Kraft und klangvoller Helligkeit versprühte, waren «die Fantasiestücke Op. 73 für Klarinette und Klavier» ein weiterer Höhepunkt am qualitativ hochstehenden und sowohl vokal als instrumental beeindruckenden Konzertabend. Das harmonische Zusammenspiel von Gérard Wyss am Klavier mit dem Klarinettisten Lionel Andrey mit seiner breiten Palette an Farben und Ausdrucksmöglichkeiten, fanden in Bezug auf Dynamik und Klangfarbe zur Begeisterung des Publikums schnell eine ausgezeichnete Balance. Dieses bedankte sich nach der Zugabe beim Trio mit einem langen Applaus für das grandiose Konzert.

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