Verbote zugunsten von Biodiversität

Bubendorf Gemeindeversammlung fällt klaren Entscheid zu Schottergärten und invasiven Pflanzen 

Solche «Steingärten» sollen in Bubendorf inskünftig nicht mehr zulässig sein. Das Reglement bedarf allerdings noch der Zustimmung durch den Regierungsrat.Foto: W. Wenger
Solche «Steingärten» sollen in Bubendorf inskünftig nicht mehr zulässig sein. Das Reglement bedarf allerdings noch der Zustimmung durch den Regierungsrat.Foto: W. Wenger

Vergangene Woche hat die Gemeindeversammlung von Bubendorf den neuen Zonenvorschriften Siedlung zugestimmt. Darin enthalten sind zwei Verbote: Inskünftig ist es nicht mehr erlaubt, im Dorf Schottergärten anzulegen und andererseits hat der Souverän beschlossen, dass invasive Pflanzen ebenfalls nicht mehr zulässig seien. Einen anderen Tagesordnungspunkt betraf das Nachtpark-Reglement, das der Souverän ebenfalls guthiess. Mit 181 Stimmberechtigten verzeichnete die vom Ad-interim-Präsidenten Matthias Mundwiler geleiteten «Gmeini» einen guten Besuch. Die Teilnehmenden gedachten schliesslich würdevoll dem verstorbenen Gemeindepräsidenten Walter Bieri.

Die neuen Zonenvorschriften Siedlung, die gemäss Mundwiler voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2024 in Kraft treten werden, sind in sechsjähriger Arbeit entstanden. Viele Expertinnen und Experten haben diese erstellt, wobei auch die Bevölkerung ins Verfahren eingebunden war. Ziel war es, der «Gmeini» eine Vorlage zu unterbreiten, die vor dem Regierungsrat standhält.

Der Gemeinderat hielt fest, dass die neuen Vorschriften weiterhin ein optimales Bauen in hoher Qualität ermöglichen sollen. Er sprach von einer massvollen Erhöhung der zulässigen Dichte beziehungsweise von einer Siedlungsentwicklung nach innen. Dieses Ziel erfüllt die Vorlage zweifelsohne. Allerdings: Bis zur Schlussabstimmung, die mit 153 Ja-Stimmen klar ausfiel, haben die Stimmberechtigten viel diskutiert.

Den Besucherinnen und Besuchern ging es nicht primär um die Zonenvorschriften Siedlung als solche, sondern im Kern um zwei darin enthaltene Punkte, die Schottergärten und die invasiven Pflanzen. Der Gemeinderat beantragte, dass diese inskünftig verboten sein sollen. Diese Absicht unterstützte schliesslich eine Mehrheit, aber es gab auch Wortmeldungen dagegen. Beispielsweise von Seiten der Gemeindekommission. Diese beantragte, dass die Sätze «Invasive gebietsfremde Pflanzen sind nicht zulässig» und «Schotterflächen ohne ökologischen Wert sind mit Ausnahme für die Fassadenschutz nicht zulässig» in der Vorlage ersatzlos zu streichen seien. Ein generelles Verbot gehe zu weit, hielt diese fest. Mehrere Votanten unterstützten die Gemeindekommission. Sie sagten beispielsweise, dass Verbote nicht zielführend seien. Landrat und SP-Nationalratskandidat Thomas Noack votierte für ein Verbot von Schottergärten. Das öffentliche Interesse für diese Massnahme sei klar gegeben.

Die Abstimmung war schliesslich deutlich. 108 Personen stimmten für das Verbot von Schottergärten, 68 waren dagegen. Das Verbot der invasiven Pflanzen befürworteten 94 Stimmberechtigte; 75 Personen haben sich für die Streichung dieses Passus ausgesprochen. Und: Die Gesamtabstimmung war ausgesprochen klar: 153 Frauen und Männer sagte Ja zur Vorlage, 21 waren dagegen und 7 Personen enthielten sich der Stimme.

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