Der Star des Abends war der Moderator

Lauwil Heimatabend des Jodlerklubs Hohwacht

Der Jodlerklub Hohwacht Lauwil hatte unter der Leitung von Dirigentin Sabine Bader-Oberli einmal mehr einen fröhlichen, unterhaltsamen Heimetobe gestaltet. Fotos: B. Bentolila

Der Jodlerklub Hohwacht Lauwil hatte unter der Leitung von Dirigentin Sabine Bader-Oberli einmal mehr einen fröhlichen, unterhaltsamen Heimetobe gestaltet. Fotos: B. Bentolila

Roman Bader sagt das Quartett Windstill an: (v.l.) Onkel Simon Oberli, Markus Lüthi, die stolze Mutter Sabine Bader-Oberli, Peter Schneider.

Roman Bader sagt das Quartett Windstill an: (v.l.) Onkel Simon Oberli, Markus Lüthi, die stolze Mutter Sabine Bader-Oberli, Peter Schneider.

30 Jahre aktives Mitglied beim JK Hohwacht: Peter Schneider, Landwirt von der Ulmet (r.).

30 Jahre aktives Mitglied beim JK Hohwacht: Peter Schneider, Landwirt von der Ulmet (r.).

In der Tat: Der Heimatabend des Jodlerklubs Hohwacht Lauwil (JKHL) am letzten Samstag in der Mehrzweckhalle war wieder ein Hit: Die Jodellieder und Naturjutze grandios vorgetragen vom Heimklub, seinem «Quartett Windstill» und seinem neuen noch namenlosen Terzett, wie auch vom Gastklub «Jodlerchörli Bärg u Tal», und die Musik des «Schwyzerörgeliquartetts Schlitzohre» mitreissend. Doch der Star des Abends war der 19-jährige Roman vom Hof Bannholz in Titterten, Sohn der Dirigentin Sabine Bader-Oberli. Das würden sicher alle Mitwirkenden neidlos zugeben. Es fing zwar etwas müde an, denn Roman irrlichterte im weissen Nachthemd und mit Zipfelmütze mit einer brennenden Stalllaterne über die dunkle Bühne, mitten durch die leise summenden Jodlerinnen und Jodler. Er legte, also stellte, sich ins Holzbett mit karierter Bettwäsche, gähnte laut und ausgiebig, deckte sich zu und schlief ein. An der Wand erschien seine Traumwelt, die sich in der traumhaften Gegend seiner engeren Heimat abspielte.

Plötzlich Szenenwechsel, das Licht geht an, und die Mutter ruft energisch: «Roman, uffstoh!» Gehorsam taumelt er aus der Schlafstätte und verschwindet hinter dem Bühnenvorhang. Tritt wieder hervor und beginnt seine humorvolle Ansage. Es dauert nicht eine halbe Minute, und er hat die über 300 Personen alle tief im Sack. Der Präsident Raymond Tanner sagte am Ende des Abends: «Ihr gebt zu, dass ich nicht zu viel versprochen habe bei der Begrüssung, als ich einen jungen Mann ankündigte, der ein Naturtalent sei, weil er das ererbte Unterhaltungs-Gen in sich trage.» Es passierte etwas, was man kaum je erlebt: das Publikum klatschte Roman heraus. Dabei stand er auf der Bühne, seine Arbeit war erledigt. Raymond nahm die Gelegenheit wahr und fragte feierlich: «Roman, versprichst du mir vor über 300 Zeugen, dass du nächstes Jahr wieder moderieren wirst.» Dieser antwortete ebenso feierlich: «Ich verspreche es.»

Wir haben nun viel erzählt über die Moderation und noch kaum etwas über das wunderbare Konzert. Die Leser mögen verzeihen, doch die Situation war aussergewöhnlich und wurde im Saal genauso empfunden. Es gab eine weitere Überraschung, inszeniert von jungen Menschen: Christian Plattner, Liliane Hirsbrunner und Yannick Steffen, Aktivmitglieder des JKHL, taten sich erst kürzlich zusammen zu einem Terzett. Noch namenlos, hatten sie ihren Urauftritt. Beim ersten Lied «Jägerlüt» von Franz Stadelmann war die Nervosität zu spüren; die zweite Darbietung, ein traditioneller Naturjutz, tönte bereits gefestigter. Am nächsten Heimetobe werden sie sicher wieder auftreten. Auch ohne feierliches Versprechen.

Schliesslich gab es einen Jubilaren zu feiern, der vom Präsidenten so angekündigt wurde: «Er ist ein rechter, echter Schweizer, lebt als Bauer auf der Ulmet, züchtet Simmentalerkühe mit Hörnern, jodelt bei uns seit 30 Jahren, spricht urchigen Oberbaselbieter Dialekt und wurde am 1. August 1969 geboren.» Er bat Peter Schneider nach vorne. Nach Raymond Tanners Laudatio ergriff der Geehrte das Wort: « Ich jodle lieber, als dass ich Reden schwinge», meinte er, «aber alle 30 Jahre kann ich ja einmal reden.»

Es steht im ersten Satz: Der Abend war ein Hit. Dank dessen, dass Jodlerklubs heute neben schönem Gesang und lüpfiger Musik weitere Unterhaltung bieten, ist das Publikum gemischt von Jung bis Alt. Und alle geniessen die unbeschwerten heimatlichen Stunden.

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