Glitzer, Glanz und Gerstensuppe
Waldenburg Ausnahmezustand am Weihnachtsmarkt
Chlausenmützen, Sonntagszöpfe, Mistelzweige schauten verschmitzt aus den Tragtaschen der Leute, die als Erste auf dem Weihnachtsmarkt eingekauft haben. Dann, schon vor dem Mittag wieder Richtung Bahnhof unterwegs waren. Doch Angst, dass es nun nichts mehr zu kaufen hätte, war nicht nötig.
Brass al Dente, der Name gehörte zur Band, die am Mittag im Pfarrgarten ein Konzert gab. Die aus dem Baselbiet kommenden Musiker/-innen genossen anschliessend eine feine Gerstensuppe, die Peter Hofer kräftig rührte und Pfarrer Hanspeter Schürch gekonnt servierte.
Ein paar Schritte weiter traf man einen weiteren aktiven Pfarrherren. Lukas Wäfler, Pfarrer der Chrischona Waldenburgertal, hielt seine selbst gebackenen Merenggä und Biber feil. Gleich daneben präsentierte der Frauenturnverein Waldenburg Weihnachtsgutzi und der Motto Club lockte mit Chäsbrägel. So ging es pausenlos weiter. Eine Köstlichkeit jagte die nächste. Tina und Sändy priesen ihren «Trudi-Tee» an. Natürlich mit etwas Aufwärmendem drin. Vis-à-vis wurde passend ein Käse aus der Region verkauft. Sein Name «Damenrüschli».
Doris Schweizer überzeugte mit ihrer selbst gestrickten Sockenauswahl, dass auch junge Burschen zuhauf ihre Socken kauften. Sie sei zufrieden mit dem Geschäft.
Zwei Marktbesucherinnen aus Allschwil waren extra wegen dem süssen Angebot an einem Stand mit Patisserie und Kuchen hergekommen.
Stände ohne Ende
Speziell am Waldenburger Weihnachtsmarkt ist die grosse Vielfalt und die gute Qualität der Waren. Das Publikum schätzte das sehr. Die vielen Vereine die ihre Beizli betrieben waren ebenso beliebt und dauerbesetzt. Raclette in der «Schützeschüre» oder Los Ventilos die ihre «Chugälälager», Hackbälleli, verkauften. In der Tschutschu-Bar der Männerriege ging es hoch zu und her. Eine Gruppe junger Burschen aus dem Waldenburgertal trank ihren grasgrünen Fröschlitrunk und erzählten von der Tradition, sich jeweils am Weihnachtsmärt hier zu treffen.
Als gegen Abend langsam Licht um Licht anging, war die richtige Stimmung perfekt. So kam das schöne Häuschen der Forstgruppe Waldenburgertal mit seinem Feuer und den Holzlichtern richtig zur Geltung. Stolz erzählte Forstwart- Lehrling Nathanael Hochhuth von seiner Arbeit. Ein heisser Kakao vom Zulu-Projekt-Stand wärmte während dem Laufen bis in die Zehen.