Gemeindefusion von geringem Interesse
Oberdorf>/em> Gemeindeversammlung

Die erste Gemeindeversammlung des Jahres war mit zehn zu verhandelnden Geschäften reich befrachtet. Sie vermochte dennoch bloss knapp 50 Stimmberechtigte anzulocken. Es waren Geschäfte aus nahezu allen Handlungsfeldern einer Gemeinde traktandiert.
Von regionaler Bedeutung war das Begehren eines Oberdörfers, der Gemeinderat möge sich aufmachen, Schritte einzuleiten, die zu einer Fusion der Gemeinden des Waldenburgertals führen sollen. Die Versammlung hatte darüber zu befinden, ob dieser Antrag als erheblich erklärt werden soll oder eben nicht.
Fusion abgelehnt
Der Gemeinderat beantragte der Versammlung eine Ablehnung, Oberdorf arbeite bereits jetzt mit den Talgemeinden in manchen Handlungsfeldern zusammen, sagte Gemeindepräsident Piero Grumelli. Claude Schwizgebel verteidigte seinen Antrag, «ich weiss schon, dass ich eine Maximalforderung stelle, mich interessiert, ob die anderen Gemeinden interessiert sind an dieser Frage», sagte er.
«Wir haben die Talgemeinden brieflich angefragt und sind auf null Interesse gestossen», erwiderte Grumelli. Im Antrag stehe Evaluation und nicht Fusion, das sei ein Unterschied, so ein Votant in der Diskussion. Man müsste auch den Kanton einbeziehen, vielleicht gibt’s aus Liestal ein Zückerchen, war eine weitere Meinung. «Hätte nicht der Gemeinderat eine bessere Position gegenüber Liestal, wenn der Antrag als erheblich erklärt wird?», war ein weiteres Argument. Es wollte keine weitere Diskussion aufkommen, der Antrag unterlag schliesslich in der Abstimmung mit 32 gegen 12 Stimmen.
Landesweite Gemeindefusionen
Schweizweit sind Gemeindefusionen beinahe alltäglich. Überall, wo Kleinstgemeinden kaum mehr selbstständig über die Runden kommen, schliessen sie sich zusammen. Etwa im Bündnerland oder im Tessin, am weitesten ging der Kanton Glarus, dort gibt’s bloss noch drei Gemeinden, nachdem an der Landsgemeinde ein Antrag gestellt wurde. Im Baselbiet schlossen sich vor einem halben Jahrhundert Biel und Benken zu Biel-Benken zusammen, aktuell nähern sich Arisdorf und Hersberg an. Im Waldenbugertal wird viel Verbindendes gelebt: Schulen, der Grittpark, der Fussballclub und der Jodelclub «Spitzeflüehli» gehört dazu, auch die Bahn und der Bach sind verbindende Elemente. Diesmal hingegen war das Trennende stärker, bis dereinst die Frage wieder auftaucht.
Mehraufwand von 1,3 Millionen
Gewichtiges Traktandum war die Rechnung des vergangenen Jahres, sie schliesst mit einem Mehraufwand von fast 1,3 Millionen Franken ab. Das Ergebnis bedeute eine Verschlechterung der Rechnung gegenüber dem Budget um 460000 Franken, erklärte Gemeinderat Michael Wild, «und die Aussichten für das laufende Jahr sind nicht besser» erklärte er besorgt. Die Versammlung genehmigte die Rechnung schliesslich grossmehrheitlich.
Die Bürgergemeinde Oberdorf wird in der Einwohnergemeinde aufgehen und ein Nachtragskredit für dringende Reparaturen am Wasserleitungsnetz wurde genehmigt. Die Gemeinde Oberdorf verzeichne erhebliche Verluste an Trinkwasser, sagte Gemeinderat Hannes Schweizer, es sei deshalb dringlich die Lecks zu schliessen, sagte Gemeinderat Hannes Schweizer. Die Versammlung stimmte auch dem Reglement über die Organisation der Sozialhilfe zu sowie dem Stellenplan für den gemeindeeigenen Sozialdienst, der ab kommendem Jahr Gültigkeit hat, Schliesslich wurde auch die aus vier Mitgliedern bestehende Natur- und Umweltschutzkommission neu bestellt.