Musikalische Schweizer Reise
Konzert Gemischter Chor und Kinderchor Bennwil begeisterten
Konzert Gemischter Chor und Kinderchor Bennwil begeisterten
Mit dem Titel «Helvetia in vier Dimensionen» umschrieb der Gemischte Chor Bennwil sein Jahreskonzert. Der Chor mit seinem Dirigenten Santiago Garzón Arredono widmete sich der schweizerischen Musik in ihrer grossen Vielfalt und bewegte sich querbeet durch Epochen, Stile und Sprachregionen. Bereichert wurde die musikalische Tour de Suisse durch die Teilnahme des neuen Kinderchors Bennwil.
Mit «das ist die neue Generation» kündigte Arredondo mit Begeisterung die Teilnahme der neun Chormädchen an. Sie trugen dunkle Hosen und ein hellblaues T-Shirt. Der grosse Chor erschien in weissen Blusen und Hemden. «Die Schweizer Reise geht kreuz und quer, mit Höhen und Tiefen, laut und leise», erklärte der Dirigent. Und er versprach nicht zu viel.
Der vereinigte Chor begann mit 26 Kantonen und vier Sprachregionen. Die hohen Kinderstimmen harmonierten wunderbar mit dem tieferen Gemischten Chor. «Wo fängt die Schweiz an?», fragte Arredondo. In der Innerschweiz, und es ging weiter mit der inoffiziellen Hymne des Kantons Uri. «Zoge am Boge» sang der Kinderchor allein. Starker Applaus war ihr Lohn.
Aus Fribourg stammt die Bovet Fanfare du printemps. vier Herren verstärkten die dreizehn Frauenstimmen. Begleitet wurden sie am Klavier. Der Dirigent meinte: «Sie haben es wunderschön gemacht.» Das Publikum war einverstanden und applaudierte. La Youtze, ebenfalls aus der Romandie, war das nächste Lied. Jetzt ging die Reise weiter nach Bern. Dodo Hug ist eine vielseitige Künstlerin und sie steuerte «Dr Ätti» bei. Zwischen den Liedern gab Santiago dem Publikum interessante Informationen zu den Stücken und Komponisten. Das ist immer spannend und eines seiner Markenzeichen. Ein anderes ist sein Tenü. Diesmal rotes Halstuch mit Edelweiss und die obligaten Hosenträger. Pierre Csillin, ein religiöser Mensch schrieb das nächste Stück 1985, «Chante en mon coeur».
«Die Chortradition in der Schweiz nimmt leider ab. Sie sollte nicht verloren gehen. Das gemeinsame Singen tut gut und fördert die Gemeinschaft.» Man spürte die Wehmut in dieser Aussage des Dirigenten.
Wer weiss, wie Mani Matter zu seinem Vornamen kam? Das erfuhr man am Konzert. Er war ein Kritiker und Prophet der Schweiz, der durch einen tragischen Unfall ums Leben kam. Der Kinderchor sang «Hemmige» und wurde vom grossen Chor begleitet. Die Schweizer Reise führte nun in die Surselva, das Oberbündnerland. An dieser Passroute hat es viele Burgen. «La sera sper il lag – der Abend unten am See». Nach einem solchen Abend am See kommt man nicht zurück in die Deutschschweiz. Dann will man bleiben. «Dorma bein» – nochmals ein herrliches Arrangement.
Die Kinder reisten weiter ins Tessin zu «Cucu». Und wie kommt man ins Wallis, fragte Arredondo? Die Alpen sind gewaltig. Unten durch oder durch die Täler? «In Zermatt entstand ein wunderschönes Lied, das der Chor auf walliserdeutsch singt», schwärmt er: «Weischus dü?»
Lässig lehnte sich Arredondo an den schwarzen Flügel, die Pianistin spielt die Melodie und er sang sein Solo, das nur aus einer einzigen Silbe bestand. Die Basler Schola cantorum basiliensis ist spezialisiert auf alte Musik. Das ist mit ein Grund, weshalb er und die Pianistin in die Schweiz kamen.
Seit 1981 gibt es den «Louenesee» von Span. Danach wurde der Weg von Kandersteg zur Blüemlisalp gezeigt. Dort fand der Grosschor Polos «Alpenrose» und schenkte sie in wunderschönen Tönen verpackt dem Publikum. Der Ausflug endete daheim. «Er muss dort enden, sonst wandert man aus», sagte der Chef. George schrieb 2010 «Hie bin i dehei». Die neue Version hat eine Jodeleinlage. Grosser Applaus.
«Die direkte Demokratie hat gesprochen. Sie wollen noch mehr!» Und nach einem weiteren Strauss Alpenrosen wurde die Bar eröffnet und das Körbli für die Nötli bereitgestellt!






